Leute:"Was ist jetzt das?"

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Winfried Kretschmann wundert sich über so manchen Algorithmus. (Foto: Marijan Murat/dpa)

Winfried Kretschmann lässt sich von Pornos nicht ablenken, Iris Berben freut sich über eine Ein-Satz-Rolle, und ein Hesse stellt einen Bobbycar-Rekord auf.

Winfried Kretschmann, 74, Opernfreund, lässt sich auch von Pornos und der AfD nicht ablenken. Er schaue sich gerne Opern auf der Videoplattform Youtube an, sagte der Ministerpräsident von Baden-Württemberg am Samstag bei einer Debatte über künstliche Intelligenz und Ethik auf dem Katholikentag in Stuttgart. "Das Tolle ist und auch das Beängstigende: Diese Maschine kennt uns ja nach kurzer Zeit", sie wisse, "was mir besser gefällt und wo mein Geschmack liegt", erzählte Kretschmann über seine Erfahrungen mit dem Algorithmus. "Und dann ist er noch so raffiniert, weil er wahrscheinlich rausgefunden hat, dass ich ein Mann bin, denn ab und zu kommt ein Porno dazwischen. Und ich denke, was ist jetzt das?" Auch Politisches habe der Algorithmus ihm schon vorgeschlagen. "Wenn Sie Wagner-Opern anschauen, kommt auch AfD zwischendurch." Dies seien derart manipulative Dinge, bei denen man sich frage, woher die Maschine das jetzt wisse.

(Foto: Terence Baelen/Imago/Starface)

Iris Berben, 71, Schauspielerin, freut sich sehr über eine Ein-Satz-Rolle in einem Film. "Ich bin überglücklich, ein kleines Mosaiksteinchen in dieser bitterbösen, komischen, traurigen und widersprüchlichen Filmsatire zu sein", teilte Berben laut dpa mit, nachdem "Triangle of Sadness", eine Satire auf die Welt von Influencern und Superreichen, mit der Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet worden war. Berben spielt in dem Film des schwedischen Regisseurs Ruben Östlund eine Nebenrolle, eine Schiffsreisende, die nach einem Schlaganfall eine Sprachstörung hat und nur noch den Satz "In den Wolken" und manchmal "Nein" sagen kann. Der Film kommt am 13. Oktober in die deutschen Kinos.

Belohnung für jahrelanges Training: Esa-Astronaut Matthias Maurer konnte sich nicht sattsehen, als er von der Cupola der Raumstation ISS auf die Erde schaute. (Foto: Matthias Maurer/Nasa/Esa/dpa)

Matthias Maurer, 52, Raumfahrer, vergleicht den Geruch des Weltalls mit sprühenden Wunderkerzen. Wenn eine Kapsel frisch an der Raumstation ISS ankomme, könne man das Aroma deutlich vernehmen, sagte Maurer der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn wir dann die Luken öffnen, riecht man die Oberfläche, die noch vor wenigen Minuten im freien Weltraum war. Es riecht ein wenig wie Wunderkerzen an Weihnachten." Auch sein Raumanzug habe nach seinem Einsatz außerhalb der ISS so gerochen. Innerhalb der Internationalen Raumstation rund 400 Kilometer über der Erde riecht es Maurer zufolge etwa so klinisch wie in einem Labor. Der Astronaut der europäischen Raumfahrtagentur Esa war am 6. Mai nach fast einem halben Jahr auf dem Außenposten der Menschheit auf die Erde zurückgekehrt.

Marcel Paul, 30, hat eine Ausbildung zum Feinmechaniker gemacht und studiert zurzeit dual Elektrotechnik bei einer Maschinenbaufirma. Mit ihr hat er auch das Konzept für das elektrische Bobbycar entworfen. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Marcel Paul, 29, Spielzeug-Raser, hat einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Mit einem aufgemotzten Bobbycar raste der Hesse nach zwei Probeläufen am Samstag mit 130,7 Stundenkilometern einen Abhang auf einer Landstraße nahe Schotten im Vogelsbergkreis (Hessen) hinunter, wie die Organisatoren berichteten. Auch der Geschwindigkeitsrekord in der zweiten Disziplin mit einem klassischen Bobbycar mit Plastikreifen glückte: Hier brachte es Paul auf 106 Kilometer pro Stunde. Für die rasende Fahrt auf der Landstraße mit 15 Prozent Gefälle war eigens eine Ampelanlage aufgestellt worden. Um während der Fahrten, bei denen er dicht über dem Asphalt und schneller als manches Auto unterwegs ist, gut geschützt zu sein, trägt Paul Motorradkleidung aus Lederkombi und Sturzhelm.

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