Süddeutsche Zeitung

Irak:Freiheit für Pulitzer-Preisträger

Seit zwei Jahren sitzt der AP-Fotograf Bilal Hussein in US-Haft in Irak - ohne je angeklagt worden zu sein. Jetzt soll der Pulitzer-Preisträger freikommen.

Zwei Jahre nach seiner Gefangennahme im Irak hat ein irakisches Gericht die Anschuldigungen gegen den AP-Fotografen Bilal Hussein verworfen und seine sofortige Freilassung aus US-Militärhaft angeordnet.

Der Fall Husseins falle unter ein neues Amnestiegesetz, urteilte das vierköpfige Richtergremium. Sollten keine weiteren Vorwürfe gegen ihn vorliegen, sei er unverzüglich freizulassen.

Der Fotograf, der gemeinsam mit AP-Kollegen 2005 den Pulitzer-Preis erhielt, wurde am 12. April 2006 in der Stadt Ramadi von US-Marineinfanteristen gefangengenommen.

Die Streitkräfte rechtfertigen seine Inhaftierung damit, dass sie ihn als Sicherheitsrisiko betrachten. Hussein war seither ohne Anklage inhaftiert. Im Dezember vorigen Jahres hatten die US-Streitkräfte den Fall der irakischen Justiz übergeben.

Das Pentagon hat Hussein vorgeworfen, in terroristische Aktivitäten verwickelt gewesen zu sein. Die Nachrichtenagentur Associated Press hat dies zurückgewiesen und erklärt, dass Hussein allein seinen Aufgaben als Fotojournalist nachgegangen sei.

Die Entscheidung des irakischen Gerichts datiert vom Montag. AP-Präsident Tom Curley begrüßte die Entscheidung. Am Mittwoch befand sich der 36-jährige Fotograf aber noch immer in Gewahrsam in Camp Cropper nahe dem Bagdader Flughafen. Es war zunächst unklar, ob es vor einer Freilassung noch weitere Hindernisse zu überwinden galt.

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