Interview:"Komik ist eine ernste Sache"

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Die Entertainerin Anke Engelke über Götter, Theater, das "Lied von Manuel" und ihre neue Sat-1-Serie "Ladyland".

Hans Hoff

Nach dem Flop ihrer Late-Night-Show bei Sat.1 war es eine ganze Weile ruhig um Anke Engelke (40). Ihr Sender füllte die Lücke mit Wiederholungen ihrer "Ladykracher"-Sketche, während die Hauptdarstellerin bereits an einem neuen Projekt arbeitete.

Da halfen auch keine Stars: "Anke late night" scheiterte beim Publikum. Im Bild: Anke Engelke mit Sting, Stephan Raab und dem Sänger Max. (Foto: Foto: dpa)

Das heißt "Ladyland" und geht mit drei Kurzgeschichten auf die lange Strecke. Achtmal eine Stunde Zeit gibt Sat.1 seinem Star ab Montag (22.15 Uhr). Allerdings werden im Frühjahr nur die ersten vier Folgen ausgestrahlt, die zweiten vier folgen im Herbst.

SZ: Frau Engelke. Muss man Sie nach Ihrer Hochzeit im Dezember als "Frau Fischer" ansprechen?

Anke Engelke: Offiziell heiße ich Fischer, aber für die Arbeit bleibe ich Engelke. Allerdings fand ich Engelke schon immer ein bisschen sperrig. Ich brauch den Namen nicht dringend.

SZ: Was ist denn Ihr aktueller Beruf?

Engelke: Ähhhm, mal sehen: Unbezahlte Mutter und Hausfrau, bezahlte Schauspielerin und Hobbysängerin.

SZ: Als Sängerin sind Sie neulich mit der Band Fred Kellner und die famosen Soulsisters auf Tour gewesen ...

Engelke: ... wir sollten zwölf Auftritte haben....

SZ: ... und der in Düsseldorf wurde abgesagt.

Engelke: Weil keine Karten verkauft wurden. So ging uns das in einigen Städten. In Berlin, Hamburg und München hatten wir grundsätzlich mehr Leute auf der Bühne als vor der Bühne, und wir sind 15 in der Band.

SZ: Sie haben trotzdem Spaß?

Engelke: Ja, allerdings schätze ich mich schon richtig ein. Ich bin keine überragende Sängerin, aber ich singe unfassbar gerne, und das kommt rüber. Man kann da mit einer Soul-Coverband nicht viel falsch machen. Wir kriegen in Köln jedes Mal die Häuser voll und, haben uns jetzt auch Aschaffenburg, Osnabrück und Darmstadt erspielt.

SZ: Warum läuft in den bedeutenden Städten nichts?

Engelke (seufzt): Die wollen uns nicht.

SZ: Ist das noch ausbaufähig mit der Musik?

Engelke: Nein. Ich habe meinen Zenith außerdem schon erreicht, als wir mit der Gruppe "Pony" in der ZDF-Hitparade waren mit dem "Lied von Manuel".

SZ: Das Lied von Manuel?

Engelke: Soll ich's ansingen?... "Daaas Lied von Manuel, Maria Doloooores"....

SZ: Und das war in der ZDF-Hitparade?

Engelke: Klar, 1979 mit dem Kinderchor Pony, zu dem ich gehörte.

SZ: Ist Harald Schmidt immer noch der "Gott", als den Sie ihn bezeichnet haben?

Engelke: Ja. Obwohl ich zwischendurch mal überlegt habe, ob ich einen Anwalt dran setzen soll, damit der alle verklagt, die behaupten, ich hätte das gesagt. Aber ich stehe jetzt dazu, und das wird sich auch nicht ändern. Vielleicht hätte ich mir diese Bemerkung überlegen sollen, aber es ist passiert, und ich finde ihn nach wie vor großartig.

SZ: Das heißt, Sie sehen seine Show weiterhin regelmäßig?

Engelke: Nein, ich sehe ihn nicht.

SZ: Woher wissen Sie dann, dass er noch großartig ist?

Engelke: Ist es so schlecht?

SZ: Sie haben auch nicht Waldi & Harry gesehen?

Engelke: Nur kurz durch gezappt. Ich habe nur gesehen, dass es ganz unwürdig war, als Katarina Witt mit Schorsch Hackl auf einem Schlitten lag. Aber man weiß doch, wie Schmidt ist. Er sieht das immer auch als Geschäftsmann. Er hat immer auch so etwas Seherisches und weiß, wo das hinführt, und das führt garantiert irgendwo hin. Das weiß ich genau. Verübeln kann ich ihm das nicht.

SZ: Ihre Firma heißt Ladykracher und Ihr neues Fernsehprojekt "Ladyland". Sind Sie eine Lady?

Engelke: Let's check definitions.

SZ: Nach Jimi Hendrix' "Electric Ladyland" ist Lady doch nur noch ein Name, mit dem man hässliche Hunde ruft.

Engelke (singt): Lady, hear me tonight. Spitzenpopsong. Also ich assoziiere damit einen Popsong und meine Lieblingsserie "Little Britain", eine englische Serie mit zwei großartigen ehemaligen Radiokomödianten, die alle Männer und Frauen spielen. Dort tritt eine ganz schlecht geschminkte Transe auf, stolziert durch Brighton und ruft "I'm a lady."

SZ: "Ladyland" - Sie spielen eine Stunde lang die Hauptrollen in drei Kurzgeschichten - ist eine Reihe? Eine Serie?

Engelke: Ich glaube, eine Serie, und wie immer behaupte ich, dass Quoten mir egal sind, wie immer weiß ich aber: Wenn die Quoten nicht stimmen, wird es abgesägt. Und wie immer weiß ich, wenn die Quote gut ist, werden viele Menschen sagen: Wir haben es gewusst.

SZ: Die PR für "Ladyland" wirkt schüchtern verglichen mit dem Rummel vor Ihrer Late-Night-Show. Haben Sie da was gelernt?

Engelke: Ja, und da gibt es eine schöne Parallele zu Helmut Dietls "Late Show". Auch bei diesem Film wurde übertrieben mit Werbung - das sollte man nicht machen.

SZ: Warum war die Sat-1-Late-Night das Falsche für Sie?

Engelke: Weil ich nicht austeilen kann. Das gibt mir keine Genugtuung. Das dürfen nur die Menschen tun, die sehr distanziert sind von den Effekten, die es einfach nur for the fun's sake machen. Harald Schmidt will das, und er kann das. Alle anderen sind beleidigt, wenn zurück geschossen wird, und dann klagen sie.

SZ: In "Ladyland" sind Sie die Frau, in deren Auge die Kamera hineinzoomt und dort einen blauen Erdball vorfindet, auf dem alle ihre Geschichten spielen. Soll das eine gewisse Zufälligkeit andeuten?

Engelke: Weiß ich nicht, ob ich mich mit dem Zufall zufrieden gebe. Ich plädiere mehr für das Schicksal. Alles, was heute passiert, kann genauso gut auch ganz anders ablaufen.

SZ: Kommt es manchmal vor, dass sie sagen: Wenn ich das jetzt nicht gemacht hätte, wäre alles ganz anders gekommen.

Engelke: Nur. Ich bin da ganz fürchterlich.

SZ: Kommen Ihnen die "Ladyland"-Geschichten sehr nahe?

Engelke: Inhaltlich nicht, aber der Überbau definitiv.

SZ: Welchen Einfluss haben Sie auf die Drehbücher?

Engelke: Ich bin von Anfang an dabei. Wir haben uns vor einem Jahr zusammengesetzt und überlegt: Wollen wir Sketche? Nein. Wollen wir einen Kinofilm machen? Nein. Wollen wir Fernsehen machen? Ja. Dann ruft Sat.1 an und sagt: Ihr habt eine Stunde. Dann überlegen wir weiter. Dann kommen die Autoren und sagen, was sie wollen. Da kam einer und sagte, er wolle so gerne für die blonde Tante aus "Ladykracher" mal eine längere Geschichte schreiben, in der Sie die Protagonistin ist ...

SZ: ... die Doofe?

Engelke: Ja, Ulla, eine junge blonde Frau, die nicht wirklich schnell ist. Dann kommt jemand und sagt, er möchte gerne etwas mit Christoph Maria Herbst drin schreiben.

SZ: Der Ihr Partner in "Ladykracher" war und auf ProSieben den fiesen Bürohengst "Stromberg" spielt.

Engelke: Herbst hat aber gesagt, er möchte nichts machen, was mit Büro zu tun hat. Und er möchte schön aussehen. Also haben die Autoren "Die Wachfrau" geschrieben. Die haben wir zwar noch nicht gedreht, aber ich erzähl sie mal. Es geht um eine Wachfrau, die sich in ihrem Kaufhaus nachts das Leben schön macht. Es ist ein schönes Leben, das wir da behaupten, aber ein einsames. Dann stellt sie einen Einbrecher, zwingt ihn die Maske abzunehmen und zum Vorschein kommt ein modelgleiches Wesen ...

SZ: ... müssen Ihre Frauen immer einsam sein?

Engelke (singt die Frage nach): Müssen meine Frauen immer einsam sein? Ich war doch noch gar nicht fertig mit der Geschichte.

SZ: Die war sowieso zu lang, um sie ganz abzudrucken.

Engelke: Iiiihhh, Sie sind ja wie unser Regisseur Torsten Wacker. Der sagt: Ist ganz egal, wie du spielst, du bist eh nicht im Bild. Das ist so herzlos. Gut, sie werden dafür nie erfahren, wie die Geschichte endet.

SZ: Doch, im Fernsehen.

Engelke: Aber nur, wenn die Quoten stimmen.

SZ: Jetzt kommen die einsamen Frauen.

Engelke: Lassen Sie mich kurz durchgehen, wie meine Frauen in den Geschichten sind

(Sie zählt nun jede Rolle auf und erzählt wieder eine fast komplette Geschichte)

SZ: Aber die meisten Frauen sind einsam. Können Sie die am besten spielen?

Engelke: Ist das denn nicht auch ein schöner Ausgangspunkt für eine Geschichte, wenn da ein Konflikt steht? Wir reduzieren das hier auf die einsame Frau, aber wir können gerne mal darüber sprechen, ob nicht jeder Mensch einsam ist. Dann bin ich raus aus der Nummer, und sie haben was Kluges aufgedeckt. Bitte, bitte!

SZ: Gut, im Prinzip ist natürlich jeder Mensch erst einmal einsam.

Engelke: Puuhh, Okay. Da fällt mir noch das Ende der Wachfrau ein. Das endet damit, dass sie aufwacht im Schaufenster des Kaufhauses, und der schöne Einbrecher ist weg.

SZ: Das ist ja fast eine Pointe.

Engelke: Jetzt habe ich es vielleicht auch falsch erzählt. Ich wollte es nicht als Pointe erzählen. Ich habe ja ein großes Pointentrauma.

SZ: Ein Pointentrauma?

Engelke: Ja, vielleicht kommt das aus der Zeit der "Wochenshow", dass ich Angst habe, dass man sagt: die lustige Ulknudelsalatcomedyqueenschrillegagsrickyhihihi.

SZ: In Ladyland gibt es erstaunlich wenige Pointen. Sie werden ernsthafter.

Engelke: Wenn das Ergebnis ein solches ist, dann muss ich das zur Kenntnis nehmen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich im Spiel extrem spaßorientiert bin und gerne die NRW-Ministerpräsidentenkandidatin spiele, die da am Wahltag volltrunken im Bett liegt und später auch lallend vor die Presse tritt. Das ist schon komödiantisch.

SZ: Hat das etwas zu tun mit der Elefantenrunde, in der Kanzler Schröder lospolterte?

Engelke: Nein, das war vorher erdacht. Wir haben uns da mehr auf die NRW-Landtagswahl bezogen, auf den Wahlkampf zwischen Steinbrück und Rüttgers. Der WDR hat uns da super versorgt. Frank Plasberg ist übrigens auch Gott.

SZ: Wie bitte?

Engelke: Frank Plasberg ist auch Gott.

SZ: Sind Sie nicht ein bisschen wahllos mit der Auszeichnung "Gott"?

Engelke (wird laut): Überhaupt nicht. Ich habe noch nie behauptet, dass zum Beispiel Sarah Connor Gott ist. Frank Plasberg ist aber so wunderbar.

SZ: Sie verbindet die gemeinsame Südwestfunk-Vergangenheit.

Engelke: Ich habe bei SWF 3 all die ernsthaften Dinge beim Überchef gelernt, bei Peter Stockinger. Da haben sie alle gelernt: Elke Heidenreich, Andreas Ernst, Claus Kleber, Harald Schmidt und Frank Plasberg.

SZ: Der Südwestfunk als Kaderschmiede.

Engelke: Plasberg sagt das bei jeder Dankesrede, und der hat ja nun jeden Preis bekommen - außer den Bravo-Otto. Aber den kriegt der auch noch. Aber was war noch mal die Frage?

SZ: Ob Sie eine ernsthafte Schauspielerin werden?

Engelke: Haben Sie bei "Ladyland" gar nicht viel gelacht?

SZ: Schon, aber der Schwerpunkt liegt auf dem "ernsthaft". Können Sie auch ohne Komik? Können Sie auch eine Psychopathin im "Tatort"?

Engelke: Kann ich mir nicht vorstellen. Ich kann mich nicht von mir lösen wie einen Aufkleber, den man hier abzieht und dort drauf pappt. Dazu bin ich nicht in der Lage. Das kann ich nicht. Was täte ich denn damit den Leuten an? Ich würde ja von denen erwarten, dass sie mich ganz gelöst sehen, von allem, was sie mit mir assoziieren.

SZ: Aber das ist doch das Prinzip der Schauspielerei.

Engelke (laut): Ööööhhhh, ich denke. Ich kann nicht gleichzeitig reden und denken. Bin ich das, oder sind das die Zuschauer? Würden Sie mir das abnehmen, wenn ich im "Tatort" spielte?

SZ: In "Ladyland" steckt schon sehr viel Ernsthaftigkeit. Deshalb sind sie ja so komisch. Warum sollten Sie nicht in einem "Tatort" spielen können? Sie sind doch Schauspielerin.

Engelke: Ich habe bei Helmut Dietls Film "Vom Suchen und Finden der Liebe" versucht, mich komplett in die Hände eines Menschen zu begeben, mich im wahrsten Sinne des Wortes nackt zu machen und mich jemanden anzuvertrauen, der mich so führt, dass das eine Ernsthaftigkeit bekommen kann. Das habe ich zugelassen. Und doch sehe ich da was Lächerliches an der Frau, die ich spiele, und etwas Einsames, wie offenbar alle Frauen, die ich spiele. Und doch war da was. Bei der Szene, wo ich Alexandra Maria Lara sage, dass Moritz tot ist, hat meine Mutter geweint, und ich habe auch geweint. Aber ich weiß nicht, ob es die Reaktion auf das Weinen meiner Mutter war oder weil ich mich selber berührt habe. Jetzt wollte ich gerade sagen: Es ist mir nicht gelungen. Aber ehrlich gesagt, in der Szene hatte es wirklich etwas Tragisches, etwas Ernsthaftes.

SZ: Also - sind Sie eine ernsthafte Schauspielerin?

Engelke: Ich möchte gerne Theater spielen, und es gab schon Anfragen, ob Olli Dittrich und ich nicht Blind Date auf die Bühne bringen wollen. Aber wie soll das denn gehen?

SZ: Das preisgekrönte Improvisationstheater aus dem ZDF jeden Abend?

Engelke: Was sollen wir denn da machen? Wir können das doch nicht alles komplett rekonstruieren. Das ist der Moment, oder das ist gar nichts. Aber es gibt die Anfragen, weil die bei Olli und mir merken, dass da das ganz große Bedürfnis und eventuell auch das Potenzial stecken, ernsthaft zu spielen. Aber da muss schon etwas Klares, Konkretes kommen, wo ich sage: Das bin ich.

SZ: Auch eine Mörderin?

Engelke: Lady Macbeth sofort. Ich habe im Grundstudium ein bisschen Shakespeare studiert. Man muss mich nur fragen. Aber das klingt jetzt wieder so vermessen. Vielleicht bin ich auch eine von diesen komplizierten Schauspielerinnen, die man komplett in Watte packen muss. Dann muss man sie komplett zerstören und ihre Eitel-Teile auseinander hauen und sie dann mühsam zusammen fügen, damit sie bereit ist, auf die Bühne zu gehen.

SZ: Waren die Drehs für "Ladyland" auch so etwas ein kleiner Erlebnisurlaub?

Engelke: Ja, ich öffne die Tür zum Maskenmobil, setze mich hin, und dann geht es los. Dann erfüllen die mir die Masken- und Kostümkolleginnen den Mädchentraum, dass ich verwandelt werde. Dann kriege ich die Perücke auf und gehe ins Kostüm und dann ans Set.

SZ: Frau Engelke und Mrs Hyde?

Engelke: Bestimmt, es ist definitiv eine andere Welt, wenn ich im "On" bin. Das bekommt eine eigene Dynamik.

SZ: Sie überraschen sich selbst?

Engelke: Durchaus.

SZ: In Ihren Geschichten geht es zwischendrin um eine versehentliche Befruchtung, um eine SMS von Gott und um ein Pärchen, das sich die Ehe von einem Telenovela-Autor retten lassen will. Das klingt so absurd, dass man sich wundert, dass so etwas bei Sat.1 laufen soll.

Engelke: Aber wir zeigen ja immer, dass alles auch ganz anders hätte kommen können. Am Schluss gehen wir immer zurück, nehmen die drei Protagonistinnen aus den Geschichten und zeigen, wie viel Unterschied ein paar Sekunden ausmachen können. Manchmal wirkt das schon ein bisschen krank, aber wir erzählen das alles so, dass es Sinn macht.

SZ: Sie erzählen in den acht Folgen jedes Mal drei Geschichten, die parallel spielen. Wäre es nicht denkbar eine Story aus drei Blickwinkeln zu zeigen?

Engelke: Ja, aber da geht es ums Geld. Da bin ich auch als Produzentin gefragt. Wir sind schon jetzt am Rande der finanziellen und kameratechnischen Mittel. Was Sie da meinen, ist Kino. Wir machen hier Fernsehen. Und das mit mehr technischem Aufwand als bei "Ladykracher", wo wir auch mal drei Sketche am Tag gedreht haben.

SZ: Womöglich überfordern Sie den Sat-1-Zuschauer mit Absurditäten?

Engelke: Nein. Es besteht die Möglichkeit, nach einer Viertelstunde auszuschalten und zu sagen: Die eine Geschichte reicht mir. Dann bedienen wir bewusst die Zuschauer, die gerne etwas Lustiges haben. Ich finde nicht viele Sachen im Fernsehen, über die ich lachen kann. Es muss etwas geben, was den Leuten das garantiert. Und wenn ich das machen muss, dann muss ich das halt machen.

SZ: Wie ernst muss man denn sein, um lustig zu sein?

Engelke: Sehr ernst. Ich bin ja auch noch Mutter, und das ist schon ein Job für sich. Für mich ist es befreiend, beim Drehen total durchzudrehen. Man darf nicht nur kaspern. Wenn ich in einer Folge versehentlich auf dem Mann lande und wir zeugen dabei zufällig ein Kind, dann muss die Einstellung stimmen. Wenn ich mich mit meinen Vorbildern auseinander setze, mit Loriot oder den Briten, dann merke ich immer: Nur wenn man das Komische auch ernst nimmt, funktioniert es. Komik ist eine sehr ernste Sache ist.

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