Der Trick der Betrüger ist einfach und skrupellos: Sie haben zu diesem Zweck Internetseiten eingerichtet, deren Namen dem der offiziellen Website für die Unterstützung der Suche nach dem am 3. Mai entführten vierjährigen Mädchen ähnlich sind.
Online-Betrüger versuchten dabei, an Konto-Nummern und andere persönliche Angaben von Spendern heranzukommen. Andere Betrüger nutzen den Angaben zufolge die Möglichkeit, mit Werbe-Bannern von Unternehmen auf vermeintlichen Madeleine-Seiten Geld zu machen.
Die Familie von Madeleine reagierte laut Daily Mail mit Empörung: "Es ist eine Schande, dass Leute die allgemeine Hilfsbereitschaft derart ausnutzen", sagte Madeleines Onkel John McCann. "Ich benutze das Wort Parasiten nicht gern, aber dies sieht ganz danach aus."
Eine der Internet-Firmen, die Domänen mit ähnlichen Namen wie dem der offiziellen Madeleine-Homepage registrieren ließen, ist nach Erkenntnissen der Zeitung in Kalifornien ansässig.
Bei jedem Klick auf ein Werbefenster können die Online-Ganoven den Agenturen von Firmen, die ihre Links für Internet-Werbung auf fremden Seiten freigegeben haben, einige Cents in Rechnung stellen.
Angesichts der bislang rund 80 Millionen Online-Besuche auf der offiziellen Madeleine-Homepage gehen Experten davon aus, dass etliche Gutgläubige auf Internet-Seiten mit ganz ähnlichen Namen gelandet sind und den Betreibern allein schon durch das Anklicken von Werbebannern zu Einkünften verholfen haben.