Indonesien:Nach Tsunami - Vulkanausbruch auf Sulawesi

Lesezeit: 1 min

  • Nach Erdbeben und Tsunami: In Indonesien hat ein Vulkan auf Sulawesi Asche in die Luft geschleudert.
  • Die Zahl der Todesopfer der Naturkatastrophen könnte in die Tausenden gehen, mehr als 190 000 Menschen sind auf Hilfe angewiesen.

Indonesien ist erneut von einer Naturkatastrophe heimgesucht worden: Nur wenige Tage nach einem Erdbeben mit darauffolgenden Tsunami ist auf der viertgrößten indonesischen Insel Sulawesi am Mittwoch ein Vulkan ausgebrochen. Der knapp 1800 Meter hohe Soputan schleuderte Asche mehrere tausend Meter in die Höhe.

Nach Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde gab es zunächst keine Informationen über größere Schäden, auch Evakuierungen wurden nicht angeordnet. Die Aschepartikel seien derzeit keine Gefahr für den Flugverkehr, sagte ein Behördensprecher. Die Menschen im Umkreis des Vulkans wurden jedoch aufgerufen, das Gebiet zu meiden.

Tausende Todesopfer befürchtet

Der Vulkan liegt im Nordosten der Insel, mehrere Hundert Kilometer vom Gebiet der Tsunami-Katastrophe um die Stadt Palu entfernt. Am Freitag hatte die Erde in der Region um Palu, der Hauptstadt der Provinz Zentralsulawesi, mehrmals heftig mit einer Stärke von bis zu 7,5 gebebt. In der Folge entstand ein Tsunami, dessen Wellen mancherorts eine Höhe von sechs Metern erreichten.

Naturkatastrophen
:Was über Vulkane bekannt ist

Von Hotspots, Aschewolken und Lavaströmen: Was Forscher über Vulkane und ihre Eruptionen wissen.

Von Stephanie Göing

Bislang wurden mehr als 1400 Todesopfer entdeckt, Hunderte Menschen wurden schwer verletzt. Unter den Trümmern von Häusern und im Schlamm werden noch zahlreiche weitere Leichen vermutet. Befürchtet wird, dass die Zahl der Todesopfer in die Tausende geht. Bis das ganze Ausmaß der Katastrophe klar ist, wird es wahrscheinlich noch Tage dauern. Bereits jetzt ist aber klar, dass mehr als 60 000 Menschen obdachlos sind. Die Lage auf der Insel wird immer chaotischer. Es fehlt an Wasser, Nahrung, Strom und Treibstoff.

Soforthilfe für die Katastrophenregion

Die Vereinten Nationen schätzen, dass mehr als 190 000 Menschen auf Hilfe angewiesen sind. Weltweit haben Länder angekündigt, für Indonesien zu spenden. Das Auswärtige Amt teilte mit, Deutschland stelle 1,5 Millionen Euro Soforthilfe für die Katastrophenregion bereit.

In diesem Sommer hatte es bereits auf der indonesischen Insel Lombok eine Serie von schweren Erdbeben gegeben. Dabei kamen mehr als 500 Menschen ums Leben. Die Erschütterungen waren damals auch auf der Nachbarinsel Bali zu spüren. Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort kommt es immer wieder zu Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüchen.

© SZ.de/dpa/AP/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: