Süddeutsche Zeitung

Indien:Zwei Züge entgleisen, 24 Menschen sterben

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In Indien sind nahe eines überfluteten Flusses zwei Passagierzüge entgleist. Mindestens 24 Menschen seien dabei ums Leben gekommen, weitere 40 Personen verletzt worden, sagte ein Sprecher der Bahngesellschaft in Bhopal, der Hauptstadt des Bundesstaates Madhya Pradesh.

Nach starken Regenfällen seien die Gleise am Fluss Mochak unterspült gewesen. Die Züge seien am Dienstag kurz vor Mitternacht nahe der Stadt Harda im Abstand von nur wenigen Minuten aus den Schienen gesprungen . Zunächst seien sechs Waggons des Kamayani-Expresszuges entgleist, der auf dem Weg nach Mumbai war. Kurz danach verunglückten auch vier Wagen des Janata-Expresses, der in die entgegengesetzte Richtung in die Tempelstadt Varanasi fuhr.

Im Wasser eingeschlossen

Auf Bildern des Nachrichtensenders NDTV war zu sehen, dass Teile eines Zuges vom mehrere Meter hohen Bahndamm rutschten und ins das Flussbett stürzten. Zahlreiche Passagiere seien zunächst in den teils im Wasser liegenden Waggons eingeschlossen gewesen, sagte der Bahnsprecher weiter. Insgesamt 300 Menschen konnten später gerettet werden.

Derzeit zieht der Monsun über Indien. Im Bundesstaat Madhya Pradesh hatte es jüngst besonders stark geregnet. Auch in anderen Teilen Indiens gab es in den vergangenen Tagen Hunderte Tote infolge von Überschwemmungen, Erdrutschen, einstürzenden Häusern und Mauern sowie nach Blitzeinschlägen.

Behörden ordnen Untersuchung an

Indiens Premierminister Narendra Modi erklärte, die beiden Zugunglücke erschütterten ihn tief. Er bete für die Verletzten. Präsident Pranab Mukherjee sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Die Behörden ordneten eine Untersuchung an.

Indiens Züge transportieren täglich etwa 20 Millionen Menschen. Jedes Jahr kommt es zu mehreren schweren Unglücken, bei denen häufig Tote zu beklagen sind. Das Schienennetz ist teilweise marode, zahlreiche Bahnübergänge sind nicht gesichert und außerdem nutzen viele Menschen die Gleise als Fußwege.

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