Bei einer Massenpanik während des religiösen Festes Maha Kumbh Mela in Indien sind nach Polizeiangaben mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 60 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der stellvertretende Generalinspekteur der Polizei im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh, Vaibhav Krishna. Augenzeugen berichteten, Gläubige, die vor einer ersten Massenpanik fliehen wollten, seien an einem Ausgang in eine weitere geraten.
Nach Angaben des Regierungschefs des Bundesstaates Uttar Pradesh, Yogi Adityanath, brach die Panik aus, als einige Gläubige versuchten, über die Absperrungen zu klettern. Diese seien in der Nacht aufgestellt worden, um die Menge zu leiten. Einige Augenzeugen schilderten, dass es ein großes Gedränge gegeben habe, bei dem Gläubige übereinander gefallen seien. Andere Teilnehmer erklärten, gesperrte Wege zum Wasser hätten die dicht gedrängte Menschenmenge zum Stehen gebracht und dazu geführt, dass einige erstickten und zusammenbrachen.
Das Hindu-Fest Maha Kumbh Mela ist das weltweit größte Pilgerfest. Millionen Gläubige hatten sich versammelt, um am wichtigsten Tag des sechswöchigen Festivals in der nordindischen Stadt Prayagraj ein heiliges Bad zu nehmen. Dies geschieht am Zusammenfluss der heiligen Flüsse Ganges und Yamuna sowie der mythologischen Saraswati. Drohnenaufnahmen zeigten eine riesige Menschenmenge, die sich vor der Massenpanik Schulter an Schulter am Flussufer drängte.
Videos und Fotos zeigten nach dem Vorfall Menschen, die auf Bahren abtransportiert werden. Die Behörden hatten mit einer Rekordzahl von 100 Millionen Menschen gerechnet, die sich am Mittwoch in der provisorischen Zeltstadt zum heiligen Bad versammeln wollten. Dieses wurde nach dem Zwischenfall abgesagt. Indiens Ministerpräsident Narendra Modi kündigte „sofortige Hilfsmaßnahmen“ durch die örtlichen Behörden an.
Bereits 2013 war es am heiligsten Tag der letzten Maha Kumbh Mela zu einer ähnlichen Massenpanik gekommen, bei der mindestens 36 Pilger ums Leben kamen.