Imagekampagne der Hauptstadt:"Be Kiez, be Kult, be Berlin"

Mit einer eigenen Internetseite hat Klaus Wowereit eine neue Imagekampagne gestartet: Auf www.sei.berlin.de will sich die Hauptstadt weltoffen, abwechslungsreich und besonders bürgernah zeigen.

Die neue Werbekampagne für die Hauptstadt mit dem Motto "be Berlin" hat am Dienstag begonnen. Der Slogan wurde vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) im Rathaus vor zahlreichen Gästen offiziell präsentiert. "be Berlin" - "sei Berlin" stehe für das Image einer kreativen und sich ständig verändernden Metropole, erklärte Wowereit, der die Kampagne im Internet vorstellen wollte, vorab in einer Pressemitteilung.

Imagekampagne der Hauptstadt: Die neue Kampagne fordert Berlins Bürger auf, ihre Geschichten aus der Stadt aufzuschreiben.

Die neue Kampagne fordert Berlins Bürger auf, ihre Geschichten aus der Stadt aufzuschreiben.

(Foto: Screenshot: sueddeutsche.de)

Die für zwei Jahre geplante Werbekampagne erzählt die Erfolgsgeschichten von bekannten und unbekannten Berlinern. Außerdem ruft sie die Bürger auf, ihre Geschichten aus der Stadt aufzuschreiben und einzusenden.

Am Samstag sollen 1,4 Millionen Berliner Haushalte einen Brief von Wowereit erhalten, in dem er über die Imagekampagne informiert. Der englische Ausdruck sei gewählt worden, "weil wir überall verstanden werden wollen, nicht nur im deutschen Sprachraum", schreibt Wowereit. "Es sind die Menschen und ihre Geschichten, die Berlin so anziehend, so lebendig und so abwechslungsreich machen - ihr Leben, ihre Kreativität, ihre Entdeckungen (...)".

Menschliche Geschichten im Web

Mittelpunkt der "be Berlin"-Reklame ist eine neue Internetseite (www.sei.berlin.de), die seit Dienstag aufgerufen werden kann. In der ganzen Stadt wird zudem mit Plakaten geworben. Es gibt Fernseh- und Radiospots sowie Zeitungsanzeigen. Für die beiden Jahre will das Land etwa zehn Millionen Euro ausgeben. Von Medien- und Wirtschaftspartnern erhofft sich der Senat weiteres Geld. Die Inhalte für die bundesweite und internationale Phase ab 2009 stehen laut Senat noch nicht fest.

Die menschlichen Geschichten, mit denen auf Plakaten und der Internetseite für Berlin geworben wird, kommen aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft oder soziale Stadt. Für die ersten Motive wurden Schüler der Neuköllner Rütli-Schule, der Sterne-Koch Tim Raue, die Unternehmerin Alexandra Knauer und eine junge Forscherin ausgewählt.

Die Rütli-Schüler, die ein eigenes Modelabel entwickelten, posieren zu dem verbalen Dreiklang: "sei straße, sei laufsteg, sei berlin". Bei Tim Raue, der aus Kreuzberg stammt und als innovativer Koch Karriere machte, heißt es: "sei unikat, sei delikat, sei berlin". Weitere Sprüche sind etwa "sei kiez, sei kult, sei berlin" oder "sei hertha, sei marlene, sei berlin".

CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger kritisierte indes die Imagekampagne für Berlin. Er freue sich zwar über das Engagement von jedem, der sich für Berlin einsetzt und sich ehrenamtlich bereiterklärt, an dieser Kampagne mitzuarbeiten. "Aber Berlin braucht keine neue Imagekampagne, es hat ein gutes Image. Was wir brauchen, ist eine bessere Politik für Arbeitsplätze und zur Bekämpfung von sozialer Not und von Kinderarmut sowie bessere Bildungschancen", sagte der Oppositionsführer. "Und schließlich: Lasst Tempelhof offen, das ist das Beste für das Image für Berlin." Der Senat will den Flughafen Ende Oktober schließen, um den Ausbau von Schönefeld zum neuen Hauptstadtflughafen nicht zu gefährden.

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