Bei einem Brand in einem vierstöckigen Wohnhaus im Gaza-Streifen sind mindestens 21 Menschen gestorben. Mindestens 30 seien verletzt worden, teilten Vertreter von Rettungskräften mit. Unter den Toten sollen laut palästinensischen Medien mehrere Kinder sein. Das Feuer sei im obersten Stockwerk in einem Haus im Ort Dschabalia im nördlichen Gaza-Streifen ausgebrochen. Es habe über eine Stunde gedauert, es unter Kontrolle zu bringen.
Nach Angaben des Innenministeriums in Gaza sollen in dem Gebäude nach ersten Erkenntnissen große Mengen Treibstoff gelagert worden sein. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Augenzeugen berichteten, dass in dem Gebäude eine Feier stattgefunden habe als das Feuer ausbrach. Auf Videos war zu sehen, wie zahlreiche Einsatzkräfte versuchten, die Flammen zu löschen.
Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas erklärte nach Angaben seines Beraters, Hussein al-Scheich, für Freitag einen Tag der Trauer, "an dem an allen offiziellen Stellen Flaggen auf Halbmast wehen werden". Dschabalia ist das größte Flüchtlingslager im Gazastreifen und wurde 1950 errichtet. Heute leben dort mehr als 110 000 registrierte Flüchtlinge auf nur knapp eineinhalb Quadratkilometern Fläche.
In dem Küstenstreifen leben rund 2,2 Millionen Menschen unter sehr schlechten Bedingungen. Mehr als 60 Prozent der Bewohner sind nach Angaben des UN-Nothilfebüros (Ocha) auf Hilfsgüter angewiesen. Sauberes Wasser ist Mangelware, Strom gibt es nur wenige Stunden am Tag. Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte 2007 gewaltsam die Macht in dem Küstenstreifen am Mittelmeer an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Gebiets, die von Ägypten mitgetragen wird.