Süddeutsche Zeitung

Illegale Einreise:Australien droht Johnny Depps Hunde zu töten

Kein Promi-Bonus: Weil Johnny Depp seine beiden Yorkshire Terrier ohne Genehmigung nach Australien gebracht hatte, setzt ihm die Regierung ein Ultimatum. Ihm bleiben drei Tage Zeit.

Um was geht es?

Johnny Depp muss um das Leben seiner beiden Hunde bangen. Die australische Regierung droht dem US-Schauspieler mit der Tötung der Tiere, falls er sie nicht bis Samstag wieder aus dem Land schafft. Depp hatte die Yorkshire Terrier Pistol und Boo ohne Genehmigung nach Australien gebracht, wie der Sender ABC berichtet.

Die Regierung stellt nun ein Ultimatum: Der Schauspieler hat drei Tage Zeit, die Hunde auszufliegen, sonst könnten sie getötet werden. Es sei Zeit, dass die Hunde schleunigst in die USA gebracht werden, sagte der australische Landwirtschaftsminister Barnaby Joyce.

Was haben Johnny Depp und seine Frau falsch gemacht?

Der 51-jährige Depp dreht gerade eine weitere "Fluch der Karibik"-Fortsetzung in Australien. Er und seine Frau Amber Heard sollen die Hunde in ihrem Privatflugzeug mitgenommen haben, ohne sie zunächst in eine Quarantänestation gebracht zu haben. In Australien gelten aber sehr strenge Regeln für die Einfuhr von Tieren.

Warum ist die australische Regierung so streng?

Australien ist frei von vielen Schädlingen und Krankheiten, die in anderen Ländern vorkommen. Damit dies auch so bleibt, legt die Regierung größten Wert darauf, dass Einreisende bei ihrer Ankunft sämtliche Waren angeben, die für die Tierwelt, die landwirtschaftlichen Industrien oder Pflanzen schädlich sein könnten.

Das gilt zum Beispiel auch für alle, die Gummibärchen ins Land mitnehmen wollen. Die Süßigkeiten, so wird auf Reiseportalen empfohlen, müssen originalverpackt sein. Am besten sei es, wenn man überdies eine englischsprachige Beschreibung dabei habe.

Wer nicht gerade wie Johnny Depp in einem Privatjet anreist, muss seinen Hund in einer speziellen Flugbox im Frachtraum transportieren lassen. Nach der Landung wird er in eine der drei Quarantänestationen des Landes gebracht und muss dort zehn Tage bleiben. Erst dann darf der Besitzer seinen Hund wieder abholen.

Ist das ein Einzelfall?

Nein. Ärger wegen ihrer Tiere haben Prominente immer mal wieder. Sänger Justin Bieber etwa musste bei seiner Deutschland-Tour im März 2013 sein Kapuziner-Äffchen Mally dem Zoll in München überlassen, da tierseuchen- und artenschutzrechtliche Dokumente fehlten. Das Tier kam ins Münchner Tierheim, wo Bieber es nicht mehr abholte. Mally zog in den Serengeti-Park in Hodenhagen in Niedersachsen.

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sz.de/dpa/mest/jobr
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