"Copilot ließ das Flugzeug abstürzen" vom 27. März sowie "150 Tote - Absturz schockiert Deutschland" und "Kein Trost, nur Trauer" vom 25. März:
Ein dramatischer Unfall, wie ihn Europa vergangenen Dienstag erlebt hat, ist erschütternd, gerade wenn das Unglück bewusst herbeigeführt wurde. Aber zu einer Unfalluntersuchung gehören Beweise. Es müssen erst alle Theorien und Vermutungen ausgeschlossen werden, ehe ein Unfallhergang und damit eine Suche nach den Verantwortlichen beginnt. Das ist im Fall der verunglückten Germanwings-Maschine leider nicht so. Die Amokflug-Theorie beruht einzig und alleine auf den Aufzeichnungen des Stimmenrekorders. Dieser zeichnet den erfolglosen Versuch des Kapitäns, ins Cockpit zu gelangen, und die Atmung des ersten Offiziers auf. Letzteres ist zwar ein Lebenszeichen des Piloten, allerdings kein Zeichen von Bewusstsein. Weder liegt der Flugschreiber, welcher den technischen Zustand des Flugzeugs aufzeichnet, noch eine toxikologische Untersuchung der Unfallteile vor. Um jemanden schuldig zu sprechen, bedarf es Beweise. Die gibt es noch nicht. Die Amokflug-Theorie ist eine plausible Theorie, aber sie ist bis jetzt nur eine. Vincent Schmoeckel, Augsburg
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