Igor Kostin:Der GAU

Alle Bilder sind dem Buch von Igor Kostin "Tschernobyl - Nahaufnahme" entnommen. (Verlag Antje Kunstmann, 2006)

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Eine gefährliche Aktion, Juni 1986. Igor Kostin, dessen Schatten rechts vorne zu sehen ist, fotografiert die Trümmer des explodierten Reaktors vom Dach des Nachbarblocks aus, der mit radioaktivem Schutt übersät ist. Foto: Igor Kostin / Corbis

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Mühsame Vorbereitungen. Fast alle Liquidatoren, die auf dem Dach von Block 3 arbeiteten, waren fünfunddreißig- bis vierzigjährige Reservisten, die zu "Manövern" einberufen worden waren. General Tarakanow gab den Befehl, die Bleiplatten abzunehmen, die die Büros der Regierungskommission verkleideten, um behelfsmäßige Schutzkleidung für sie anzufertigen. Diese war nur ein einziges Mal zu gebrauchen: sie "absorbierte" zuviel Radioaktivität. Foto: Igor Kostin / Corbis

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Die Wartung der Reaktoren. Nach der Explosion des Reaktors 4 wurden die drei anderen, unbeschädigt gebliebenen abgeschaltet. Der erste und der zweite Block wurden im Oktober/November 1986 wieder in Betrieb genommen; der dritte, der an den explodierten Reaktor grenzt, im Dezember 1987. Auch während der Stilllegung mussten die Reaktoren gewartet und überwacht werden. Hier bricht eine Mannschaft des Kraftwerkspersonals zur Arbeit in eine hoch kontaminierte Umgebung auf. Foto: Igor Kostin / Corbis

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Er will nicht gehen. Trotz der hohen Strahlungswerte leisten einige Menschen Widerstand gegen die von den sowjetischen Behörden befohlene Evakuierung. Als er die Soldaten ankommen sieht, die beauftragt sind, sein Dorf zu begraben, hisst dieser Mann die Fahne der sowjetischen Ukraine und schreibt mit Kreide auf die Wand seines Hauses: "Genossen Soldaten! Passt auf, macht dieses Haus nicht kaputt. Wir wohnen hier." Und als ob einmal nicht genug wäre, schreibt er dasselbe noch ein zweites Mal ... Foto: Igor Kostin / Corbis

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Der Bau des Sarkophags (Oktober 1986). Letzte Etappe. Alle Träger sind an ihrem Platz. Das Dach kann draufgesetzt werden. Foto: Igor Kostin / Corbis

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Unter dem Sarkophag. 40 Meter unter der Erde, im Epizentrum der verhängisvollen Explosion des vierten Blocks. Georgi Reichtmann misst die Radioaktivität: Unter dem Kern des beschädigten Reaktors kann jeder Schritt fatal sein. Foto: Igor Kostin / Corbis

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Ein Opfer von Tschernobyl. 1988 findet Igor Kostin in einem weißrussischen Waisenhaus diesen Jungen. Nach der Veröffentlichung seines Fotos im Stern wird er von einer englischen Familie adoptiert, die ihn operieren und behandeln lässt. Heute ist er 18 Jahre alt. Foto: Igor Kostin / Corbis

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Ein Baum, den es nicht mehr gibt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde diese Kiefer von den Deutschen als Galgen benutzt. Der Baum ist zu einem Symbol des Widerstands gegen die Nazis geworden. Ein paar Jahre nach der Explosion im Kraftwerk fällt er von selbst um. Foto: Igor Kostin / Corbis

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Der Kunstsee (Juni 1986). Er liegt neben dem Kraftwerk und dient als Kühlwasserreservoir für die Turbinen. Die Strahlung hat viele Fische unnatürlich groß und träge werden lassen. Sie sind ans Ufer geschwemmt worden und lassen sich mit bloßen Händen fangen. Hier misst ein Dosimetrist den Strahlungswert der toten Fische. Foto: Igor Kostin / Corbis

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Ein Fohlen mit acht Beinen. Um Schitomir, einer besonders stark von der Strahlung betroffenen Gegend, erreicht die Zahl der Geburten von Tiermonstern zwischen 1988 und 1990 einen Höhepunkt. Igor Kostin hat Fotos dieser Mutanten, die nur ein paar Stunden am Leben blieben, an Präsident Gorbatschow geschickt. Er hat nie eine Antwort erhalten. Foto: Igor Kostin / Corbis

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Strahlende Maschinen unter freiem Himmel: Wo sind die gestohlenen Motoren? In Rossocha stehen Hunderte Lastwagen, Panzer und Hubschrauber, aber trotz des Stacheldrahts rund um die Anlage sind nur die leeren Karosserien übrig. Diebe haben alles, was verkäuflich ist, abtransportiert und weiterverkauft. Foto: Igor Kostin / Corbis

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Wenn man es sich nicht leisten kann, ein neues Leben anzufangen. Nach einer Reihe von Geburtsfehlern bei Menschen und Tieren hat der sowjetische Staat der Bevölkerung der ländlichen Gebiete um Schitomir die Umsiedlung angeboten. Doch diese Frau hat es vorgezogen, zu Hause zu bleiben und weiter von ihrer Landwirtschaft zu leben. Foto: Igor Kostin / Corbis

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Die Äpfel von Tschernobyl. Ein beliebter Witz aus jener Zeit: Auf dem Markt ruft eine Frau: "Kauft meine schönen Äpfel aus Tschernobyl!" Ein Mann will sie zur Vernunft bringen: "Hören Sie doch auf, das hinauszuschreien! Sonst will kein Mensch Ihre Äpfel kaufen." Doch die Frau erwidert: "Da irren Sie sich! Viele Leute kaufen sie: der eine für seine Schwiegermutter, der andere für seine Frau ..." Foto: Igor Kostin / Corbis

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Igor Kostin, Jahrgang 1936, Volleyball-Nationalspieler, Ingenieur, Fotograf, Reporter. Foto: Igor Kostin / Corbis

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Karte: Tilman Göhler

© sueddeutsche.de
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