Auf der griechischen Insel Hydra ist ein Pinienwald in Brand geraten – mutmaßlich deshalb, weil die Besatzung einer Superyacht für ihre Gäste ein Feuerwerk gezündet oder Leuchtraketen abgefeuert hatte, deren Funken die trockene Vegetation entfachten.
Die Empörung unter den Einheimischen auf der Insel ist groß, wie sich an Äußerungen in den sozialen Medien ablesen lässt: „Sperrt sie ein“, hieß es dort zum Beispiel.
Die örtlichen Behörden gingen gegen die Besatzung der Yacht vor. 13 Personen seien vorläufig festgenommen worden, hieß es. Die Betreffenden hätten am Freitagabend noch versucht zu löschen, dann die Feuerwehr verständigt und sich davongemacht, berichteten griechische Medien. Vorbeifahrende Boote hätten den Vorfall beobachtet und ebenfalls den Behörden gemeldet. Als die knapp 55 Meter lange Persefoni dann am Samstagnachmittag im Athener Küstenvorort Vouliagmeni anlegte, sei das Boot von der Küstenwache festgesetzt und durchsucht worden. An Bord sollen Medienberichten zufolge 17 Touristen aus Kasachstan gewesen sein.
Bei Brandstiftung drohen in Griechenland harte Strafen
Die Entrüstung ist vor allem deshalb groß, weil es in der vergangenen Woche bei starkem Wind vielerorts in Griechenland zu Wald- und Buschbränden kam. Ständig warnen die Behörden, nicht mit Feuer und Funken zu hantieren, nicht im Freien zu grillen oder gar mit Werkzeugen zu schweißen oder zu flexen.
Umso mehr erschüttert die Öffentlichkeit ein Foto in griechischen Medien, das die Luxusyacht auf dem dunklen Meer vor dem brennenden Wald zeigt. Der Bürgermeister der Insel kündigte in einem Fernsehinterview an, dass auch die Inselgemeinde selbst die Betreffenden anzeigen werde. Unterdessen konnte die Feuerwehr unter Einsatz von Hubschraubern den Brand am späten Samstagabend unter Kontrolle bekommen.
Die Strafen für absichtliche oder fahrlässige Brandstiftung wurden in Griechenland vergangenes Jahr stark erhöht. Neben Geldbußen im fünfstelligen Bereich können nun selbst bei fahrlässiger Brandstiftung Haftstrafen von bis zu zehn Jahren verhängt werden. Die Täter zu erwischen, ist allerdings schwierig und gelingt selten.
Glück hatten die Ermittler bei einem Brand, der am vergangenen Mittwoch östlich von Athen ausgebrochen war: Sicherheitskameras angrenzender Grundstücke zeichneten einen Mann dabei auf, wie er das Feuer legte und dann davonrannte. Die Waldbrandgefahr blieb in mehreren Regionen Mittelgriechenlands das ganze Wochenende über hoch, teilte der griechische Zivilschutz mit. Wie ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntagmorgen mitteilte, seien die meisten Brände jedoch unter Kontrolle gebracht worden.