Wirbelstürme in den USA:Hurrikan „Milton“ hinterlässt schwere Schäden und mehrere Tote

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Schäden, verursacht durch Hurrikan „Milton“ in St. Petersburg, Florida. (Foto: AP/AP)

Millionen Haushalte sind ohne Strom und viele Tausend Menschen ohne Trinkwasser. Dennoch sagt Floridas Gouverneur: „Zum Glück war dies nicht das schlimmste Szenario.“

Hurrikan Milton befindet sich nach seinem verheerenden Zug quer durch den US-Bundesstaat Florida wieder über dem Meer. Er hinterlässt Tote und Verletzte, Millionen Haushalte sind ohne Strom und viele Tausend Menschen ohne Trinkwasser. Obwohl das Auge des Sturms weiterzieht, warnen die Behörden auch weiterhin vor Starkregen und heftigen Winden, vor allem im Osten und im Zentrum Floridas. In Teilen des Staates werden noch immer zwischen 50 und 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter erwartet. Das US-Hurrikanzentrum warnt auch vor Sturmfluten an der Westküste.

Floridas Gouverneur Ron DeSantis hatte zunächst mindestens 19 Tornados bestätigt. Durch einen Tornado in Verbindung mit Milton kamen im St. Lucie County an der Ostküste Floridas mindestens vier Menschen ums Leben, unter anderem in einer Wohnwagensiedlung für Senioren, wie der US-Sender CBS unter Berufung auf einen Behördensprecher berichtete. In der Stadt Palm Beach an der Atlantikküste retteten Einsatzkräfte mehrere Menschen aus eingestürzten Gebäuden oder Autos, die der Wind umgeworfen hatte. Mehrere Menschen seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die örtliche Feuerwehr mit.

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Mehr als 3,2 Millionen Haushalte in Florida waren zeitweise ohne Strom, wie aus Daten der Seite poweroutage.us hervorging. Mindestens 70 000 Menschen hätten in Notunterkünften Schutz gesucht, sagte die Chefin der US-Katastrophenschutzbehörde, Deanne Criswell, dem britischen Sender BBC Radio 4. Vor der Ankunft des Sturms hätten 31 Bezirke Evakuierungen angeordnet. Noch sei die Gefahr nicht gebannt: „Obwohl der Wind abnimmt, lässt die Bedrohung nicht nach.“

Besonders betroffen war ersten Berichten zufolge die Region südlich der Stadt Tampa an der Westküste, die bereits vor dem Eintreffen des Hurrikans als Hochrisikogebiet eingestuft worden war. In der Stadt St. Petersburg stellte die Stadt nach einem Wasserrohrbruch das Trinkwasser ab. Zum Trinken, Kochen und Zähneputzen müsse Wasser bis auf Weiteres abgekocht werden, hieß es in einer Mitteilung der Behörden. Die Reparaturen sollten beginnen, sobald dies für die Arbeiter sicher sei. In St. Petersburg leben etwa 260 000 Menschen.

(Foto: SZ-Grafik)

Auch am Baseballstadion der Tampa Bay Rays hinterlies Milton schwere Schäden. Die starken Winde rissen das aus Fiberglas gefertigte Dach förmlich in Stücke, die Trümmerteile verteilten sich großflächig. Das Stadion war örtlichen Medienberichten zufolge vor der Ankunft des Sturms als Sammelort für Ersthelfer genutzt worden.

Floridas Gouverneur DeSantis sagte, nachdem Milton den Bundesstaat überquert hatte, dass der Sturm zwar Verwüstungen hinterlassen habe, das Schlimmste jedoch ausgeblieben sei. „Dieser Sturm war beträchtlich. Aber zum Glück war dies nicht das schlimmste Szenario“, sagte DeSantis bei einer Pressekonferenz. Besonders die Tornados an der Ostküste des Staates seien verheerend gewesen. DeSantis warnte, dass mehrere Flüsse Hochwasser-Niveau erreicht hätten und die Wasserstände voraussichtlich weiter steigen würden.

Der Hurrikan hatte am Mittwochabend (Ortszeit) die Küste erreicht, dabei wies er die Kategorie 3 von 5 auf. Zu Beginn wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde gemessen worden. Inzwischen hat sich der Sturm auf die Hurrikan-Stufe 1 abgeschwächt, was Windgeschwindigkeiten von 119 bis 153 Kilometern pro Stunde entspricht. Im weiteren Tagesverlauf werde er sich allmählich abschwächen und Richtung Nordosten bewegen, hieß es. Den Voraussagen zufolge werde er nördlich an den Bahamas und südlich an Bermuda vorbeiziehen.

© SZ/dpa/Reuters/lath - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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