Hurrikan Irma:Mit dem Flugzeug ins Auge des Hurrikans

USAF 'Hurricane Hunter' plane seen for Irma flight preparation at Keesler Air Force Base in Biloxi

Eine Maschine vom Typ WC-130J Super Hercules wird am 8. September auf einer Air Force Base in Biloxi, Mississippi, vorbereitet, um vor der Küste Floridas in Irmas Auge zu fliegen.

(Foto: REUTERS)

Die US-Wetterbehörde lässt Piloten tun, was sie eigentlich vermeiden sollen: Mitten in ein Unwetter fliegen. Die "Hurricane Hunters" sammeln auf diese Weise Daten über Wirbelsturm "Irma".

Während Millionen Menschen vor Hurrikan Irma in Deckung gehen, gibt es ein paar, die mitten hinein fliegen in den stärksten jemals aufgezeichneten Wirbelsturm. Die heroisch Hurricane Hunters genannten Mitarbeiter der US-Wetterbehörde NOAA versuchen, auf diese spektakuläre Weise Daten zu sammeln.

Das Team aus Piloten, Wissenschaftlern und Meteorologen hat sich bei einem der Flüge in Irmas Auge selbst gefilmt - das Video verbreitet sich seitdem weltweit in sozialen Medien. Natürlich verfolgen die Hurricane Hunters ein wichtigeres Ziel als den nächsten viralen Hit: Sie wollen Irma analysieren und so den weiteren Weg des Hurrikans vorhersagen.

"Irma ist einer der heftigsten Stürme, in den ich je geflogen bin", sagte Commander Scott Price dem lokalen Fernsehsender WFLA-TV. "Er hat ein unglaubliches Maß an Energie und extremen Turbulenzen."

Price' Team benutzt sogenannte "Dropsondes", Geräte die Daten über Lufttemperatur, Luftdruck, Windgeschwindigkeit und Windrichtung sammeln. Dies seien die Schlüsselelemente, um die Stärke eines Sturms zu bestimmen und seine Spur zu erahnen.

Natürlich sammeln auch Satelliten Informationen über Wirbelstürme. Diese seien aber nicht genau genug, sagt Commander Price. Sie könnten zwar von oben auf den Hurrikan schauen, aber nicht sein Inneres erfassen. "Die besten Daten über einen Sturm verbergen sich nun mal im Sturm selbst."

"Was wir tun, ist komplett das Gegenteil dessen, worauf alle Piloten ausgebildet werden", sagt Price weiter, "uns eingeschlossen." Aber die Erkenntnisse, die er und sein Team mit ihrem riskanten Flügen gewännen, würden sich "extrem lohnen" und: Menschenleben retten.

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