Süddeutsche Zeitung

USA:Sturm Ian verliert an Kraft - Überflutungen an der Ostküste

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Auf Kuba und in Florida hat der Wirbelsturm schwere Schäden angerichtet, mindestens 50 Menschen starben. Auch abgeschwächt sorgt er in South und North Carolina noch für Zerstörung.

Der Sturm Ian, der in Florida und anderen US-Staaten schwere Schäden angerichtet hat, hat am Wochenende weitgehend seine Kraft verloren. Ausläufer sorgten an der Ostküste bis nach New York für Regenfälle. Unterdessen hat vor allem Florida weiter mit den Folgen des Hurrikans zu kämpfen. Die Überflutungen seien noch nicht vorbei und auch der Strom sei nicht überall wiederhergestellt, sagte Gouverneur Ron DeSantis.

Bevor er sich abschwächte, traf Ian noch als Hurrikan der Stufe eins auf die Küste von South Carolina und brachte Sturmfluten mit sich. Auf TV-Bildern waren komplett überflutete Straßen und ein teilweise zerstörter Pier zu sehen. Es habe keine Todesfälle in dem Bundesstaat gegeben, sagte Gouverneur Henry McMaster. Für mehr als 500 000 Haushalte in South und North Carolina sowie Virginia fiel der Strom aus, unter anderem weil umstürzende Bäume die Leitungen durchgetrennt hatten.

Präsident Joe Biden will sich in den nächsten Tagen vor Ort ein Bild von den Hurrikan-Schäden machen. Am Montag wird er in das vom Hurrikan Fiona heimgesuchte Puerto Rico reisen, am Mittwoch dann nach Florida, kündigte das Weiße Haus an.

Am vergangenen Mittwoch war Ian als Hurrikan der Stufe vier mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde in Florida auf Land getroffen. Bei seinem Zug quer über den südlichen Bundesstaat hinterließ er Zerstörungen und Überschwemmungen. Allein beim Versorger Florida Light & Power waren am Samstag immer noch rund 700 000 Haushalte ohne Strom, wie ein Sprecher dem Nachrichtensender CNN sagte. In der Spitze seien es in den vergangenen Tagen mehr als zwei Millionen gewesen.

Dutzende Menschen starben

Der Wiederaufbau werde Monate und zum Teil auch Jahre dauern, betonten Behörden. In den betroffenen Gebieten in Florida gingen Rettungsbemühungen und Räumungsarbeiten weiter. Die Küstenwache rettete unter anderem mit Hubschraubern mehr als 300 Menschen, zum Teil von Dächern und Bäumen, sowie gut 80 Haustiere. Allein im Bezirk Lee County, in dem Ian an Land ging, wurden 35 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Hurrikan bestätigt, sagte Sheriff Carmine Marceno am Samstag. Insgesamt wurden in dem Bundesstaat bislang 47 Todesfälle gemeldet.

Präsident Biden hatte am Donnerstag düstere Befürchtungen geäußert und gesagt: "Dies könnte der tödlichste Hurrikan in der Geschichte Floridas sein." Nach Florida zog Ian zunächst aufs Meer hinaus, gewann dort wieder etwas an Kraft und erreichte am Freitag die Küste von South Carolina mit Windgeschwindigkeiten von rund 140 Kilometern pro Stunde. Wenige Stunden später schwächten sich die Winde auf rund 95 Kilometer pro Stunde ab und nach der gängigen Einstufung galt der Wirbelsturm damit nicht mehr als Hurrikan. Es wurde erwartet, dass sich Ian am Wochenende über Virginia auflöst.

In der Stadt Georgetown in South Carolina, in der Ian auf Land getroffen war, stand Wasser in der zentralen Einkaufsstraße. Die Kleinstadt Pawleys Island wurde von einer rund zwei Meter hohen Flutwelle getroffen. Am vergangenen Dienstag war Ian als Hurrikan der Kategorie drei von fünf bereits in Kuba auf Land getroffen und hatte dort schwere Schäden angerichtet. Laut Regierungsangaben starben mindestens drei Menschen. Auch am Freitag waren große Teile des Karibikstaats weiter ohne Strom.

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