Hurrikan "Dean" in der Karibik:Mindestens vier Tote - Tausende auf der Flucht

Hurrikan "Dean" zieht eine Spur der Verwüstung durch die Karibik: Mindestens vier Menschen sind bereits ums Leben gekommen - jetzt fliehen tausende Touristen aus Jamaica, wo der Wirbelsturm als nächstes erwartet wird.

Der Hurrikan "Dean" hat auf seinem Weg durch die Karibik bislang mindestens vier Menschen das Leben gekostet. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Stundenkilometern nahm der Wirbelsturm am Sonntag Kurs auf Jamaika.Tausende Touristen und Einheimische in der Karibik versuchten, sich vor dem herannahenden Sturm in Sicherheit zu bringen. Zuvor hatte "Dean" bereits auf den östlichen Karibikinseln wie den Kleinen Antillen, Dominica und St. Lucia schwere Schäden angerichtet.

Auf Flughäfen in der Region drängten sich am Samstag zahlreiche Menschen, die vorzeitig nach Hause fliegen wollten. Auf den Cayman-Inseln waren 15 zusätzliche Flüge nach Florida schnell ausgebucht. Der Gouverneur des mexikanischen Staats Quintana Roo, Felix Gonzalez Canto, bat Fluggesellschaften und Reiseveranstalter, vorerst keine Touristen mehr nach Cancun auf der Halbinsel Yucatán zu bringen.

Jamaika bereiteten sich die Behörden am Samstag auf das Eintreffen des Hurrikans der Kategorie 4 vor. Ministerpräsidentin Portia Simpson Miller erklärte, dem Land drohe eine Katastrophensituation. Sie rief die Menschen in den Küstengebieten auf, sich in Sicherheit zu bringen. Schulen, Kirchen und Sporthallen wurden zu Schutzunterkünften umfunktioniert.

Auf der Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik verursachten heftiger Regen und schwere See am Samstag in Küstengebieten Überschwemmungen. In Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, wurde nach Angaben von Rettungsdiensten ein Junge ins Meer gespült und ertrank. Insgesamt kamen damit infolge des Hurrikans in der Region sechs Menschen ums Leben.

Die kubanische Regierung gab eine Sturmwarnung aus und kündigte an, 50.000 Menschen aus drei Provinzen im Osten und der Mitte des Landes in Sicherheit zu bringen. "Dean" befand sich am frühen Sonntagmorgen 580 Kilometer östlich von Jamaika und 275 Kilometer südlich von Haiti. Er zog mit Windgeschwindigkeiten von 230 Kilometern pro Stunde Richtung Westen.

Nasa verkürzt Endeavour-Mission

Es wird erwartet, dass der Hurrikan noch an Stärke zunimmt und vor Mexiko die höchste Sturmstufe erreicht.Die mexikanischen Behörden bereiteten sich daher auf die Evakuierung großer Teile des beliebten Urlauberparadieses Yucatan vor. Nach Angaben des nationalen Hurrikan-Zentrums der USA dürfte "Dean" am Montag oder Dienstag die mexikanischen Halbinsel im Süden des Landes erreichen.

Danach könnte er entweder weiter nördlich noch einmal Mexiko treffen oder aber auch den US-Bundesstaat Texas. Im Golf von Mexiko sind mehrere große Ölförderanlagen gefährdet. Als Vorsorgemaßnahme gab US-Präsident George W. Bush für Texas eine Notfallerklärung heraus, die im Ernstfall schnelle und unbürokratische Hilfe der Bundesbehörden ermöglichen soll.

Zudem verkürzte die US-Raumfahrtbehörde Nasa wegen des drohenden Unwetters ihre Endeavour-Mission um einen Tag, damit die Raumfähre sich aus dem Weltall zurückkehren kann. "Dean" ist der erste Hurrikan der Saison.

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