Hundebesitzer machen mit ihren Tieren bisweilen allerlei seltsame Dinge. Der Gang zum Hundefriseur etwa ist schon lange nichts mehr nur für Schickimicki-Pudel. Und auch Hunde mit gefärbten Fell hat man schon gesehen. Cristian Mallocci ist wohl eher nicht der Typ, der zum Hundefriseur geht. Einen bunten Hund hat er nun trotzdem.
Mit seinem Schwager Giannangelo Liperi betreibt Mallocci einen Bauernhof auf der Mittelmeerinsel Sardinien. Als vor Kurzem einer seiner acht Hunde fünf Welpen in einem Wurf zur Welt brachte, traute Mallocci seinen Augen nicht: Vier der Jungtiere hatten wie ihre Mischlingsmutter ein weißes Fell, das fünfte hingegen kam mit grünem Fell zur Welt. Wegen der besonderen Farbe erhielt der Welpe nun den italienischen Namen Pistacchio, Pistazie.
Es ist selten, dass ein Hund mit grünem Fell geboren wird, manchmal passiert es aber doch. Im nordrhein-westfälischen Wermelskirchen brachte eine Hündin im vergangenen Jahr ebenfalls ein Junges mit Fellfärbung zur Welt. Der passende Name: Mojito.
Der Düsseldorfer Tierarzt Christian Dimitriadis erklärte damals, dass sich bei der Geburt der Mutterkuchen aufgelöst haben könnte, noch bevor das Tier überhaupt auf der Welt war. Darin habe sich der Stoff Biliverdin befunden, der der Welpin die grüne Farbe verpasst hatte. Biliverdin ist das Pigment, das bei Blutergüssen die grüne Farbe verursacht.
Die ungewöhnliche Färbung vom sardischen Pistacchio wird vermutlich nicht für immer bleiben. Das helle Grün, das sein Fell am Tag seiner Geburt hatte, ist bereits ein wenig verblasst und wird es auch weiterhin tun, wenn er älter wird. Mallocci deutet die Geburt dennoch als Zeichen.
Während seine Brüder und Schwestern verschenkt werden, wird Mallocci Pistacchio auf seiner Farm behalten und ihn darin schulen, sich mit dessen Mutter Spelacchia (italienisch für räudig) um die Schafe zu kümmern. In diesen schwierigen Corona-Zeiten sei Grün das Symbol für Hoffnung und Glück. Vielleicht soll Pistacchio ein Lächeln auf die Gesichter der Menschen zaubern, glaubt der Bauer.