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Hubschrauberabsturz in Glasgow:Rettungskräfte identifizieren erste Opfer

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Eigentlich sollte in Schottland heute der St. Andrew's Day gefeiert werden, doch nun wurde Trauerbeflaggung angeordnet. Acht Menschen sind bei dem Hubschrauberabsturz in Glasgow gestorben, darunter ist die Besatzung des Helikopters. Experten forschen nach der Unglücksursache und sprechen von einem "Mysterium".

Nach dem tödlichen Absturz eines Polizeihubschraubers auf das Dach einer Kneipe in Glasgow haben die Helfer in der Nacht zum Sonntag die Bergungsarbeiten fortgesetzt. Dabei wurde die Leiche eines 48-Jährigen aus den Trümmern geborgen und identifiziert. Zugleich forschten Experten von Scotland Yard weiter nach der Ursache des Unglücks - vom technischen Defekt bis zum Wettereinfluss wurde nichts ausgeschlossen. Polizeiteams fragten nach Angaben des Senders BBC in der Umgebung nach möglichen Videoaufzeichnungen, die bei der Aufklärung der Unglücksursache helfen könnten.

Unter den acht Toten ist die dreiköpfige Besatzung des Hubschraubers - zwei Polizeibeamte und ein ziviler Pilot. 32 Menschen kamen ins Krankenhaus, von ihnen waren am Samstagabend noch 14 in Kliniken. Zum Zeitpunkt des Unglücks am späten Freitagabend waren etwa 120 Menschen in dem Pub "The Clutha Vaults" im Stadtzentrum, eine Band spielte.

Die Rettungs- und Bergungsarbeiten werden noch unbestimmte Zeit dauern, kündigte Glasgows Polizeichef Sir Stephen House an. "Dies wird nicht schnell vorüber gehen", sagte er. Die Bergungsarbeiten seien kompliziert und gefährlich. Nach dem Hubschrauberabsturz in Glasgow mit mindestens acht Toten sind die Bergungsarbeiten am Unglücksort weiter in vollem Gange. Aktuell versuchen die Rettungsmannschaften, das Wrack der Unglücksmaschine mit Gurten und einem Kran aus den Trümmern des Pubs zu ziehen. Nach Angaben der Polizei werden von der Untersuchung des Wracks Aufschlüsse bei der Suche nach der Unfallursache erhofft.

Der Hubschrauber der Glasgower Polizei vom Typ Eurocopter EC 135 T2 soll nicht Feuer gefangen haben, offenbar gab es keinen Brand und auch keine Explosion. "Im Moment ist es ein völliges Mysterium", sagte der Luftfahrtexperte Chris Yates zum Unfallhergang. Die Maschine war nach seinen Angaben sieben Jahre alt. Augenzeugen berichteten, die Maschine sei "wie ein Stein" vom Himmel gefallen.

Als Reaktion auf das Unglück zeigten in Schottland viele ihre Anteilnahme. In der Nähe des Unglücksortes wurden Blumen niedergelegt. Bei Fußballspielen in Schottland legten Spieler und Zuschauer Gedenkminuten ein. Schottlands Ministerpräsident Alex Salmond ordnete für das Wochenende - wegen des traditionellen Gedenkens an den Schutzheiligen St. Andrew eigentlich ein Feiertag in Schottland - Trauerbeflaggung an.

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