Horrorunfall in Hamburg:Unglücksfahrer wohl Wiederholungstäter

Der Sozialwissenschaftler Amendt und der Schauspieler Mues starben, als ein Mann unter Drogeneinfluss in eine Menschenmenge raste. Der Mann fiel bereits mit Unfällen auf - und leidet unter Epilepsie.

Er raste in Hamburg-Eppendorf bei Rot über eine Ampel und verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug. Alexander S. rammte einen VW Golf, raste dann in eine Menschenmenge. Eines der Fahrzeuge wurde auf den Fußweg geschleudert und blieb dort auf dem Dach liegen. Die Bilanz: Vier Menschen tot, acht verletzt. Der schreckliche Unfall vom 12. März sorgte für zusätzliche Aufmerksamkeit, weil der Sozialwissenschaftler Günter Amendt, 71, und der Schauspieler Dietmar Mues, 65, zu den Toten zählten.

Nach dem Horrorunfall in Hamburg-Eppendorf liegt eines der Unfallfahrzeuge auf dem Gehweg - es wurde nach dem Zusammenstoß durch die Luft geschleudert. (Foto: dapd)

Bald wurde bekannt, dass der Unfallverursacher Alexander S. unter Drogeneinfluss stand. Nun berichtet das Hamburger Abendblatt, dass der 38-Jährige eine Vorgeschichte hat: Er soll bereits zuvor zwei Unfälle verursacht haben, die auf epileptische Anfälle zurückzuführen sein sollen. Das sagte der Anwalt des Unglücksfahrers, Henry Schulitz. Der Fahrer hatte zum Unfallzeitpunkt neben einem Medikament gegen epileptische Anfälle auch den Cannabis-Wirkstoff THC im Blut.

Nach einer Karambolage im Jahr 2008 wurde dem Mann demnach sogar der Führerschein abgenommen. Der 38-Jährige ging dem Hamburger Abendblatt zufolge aber erfolgreich dagegen vor.

Die genaue Unglücksursache ist auch 18 Tage nach dem Unfall noch nicht bekannt. S. soll mit Tempo 100 gegen einen VW Golf geprallt und dann in die Menschengruppe gerast sein. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Tötung - bei einer Verurteilung könnten Alexander S. mehrere Jahre Haft drohen.

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