Homophobie-Debatte:"Unsinn"

Im Streit wegen seiner homophoben Haltung kritisiert Venedigs Bürgermeister Elton John.

In der Debatte um Homosexuelle hat Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro mit populistischen Tönen nachgelegt. In der Lagunenstadt werde unter ihm niemals eine Schwulen- und Lesbenparade stattfinden, sagte der konservative Politiker der Zeitung La Repubblica. "Das ist Unsinn, das höchste an Kitsch. Sie können das meinetwegen in Mailand machen." Brugnaro, 53, hatte zuletzt mit dem britischen Sänger Elton John im Clinch gelegen. Der hatte ihn als flegelhaft und bigott beschimpft, weil Brugnaro nach seinem Amtsantritt ein Schulbuch, das gleichgeschlechtliche Paare darstellt, zurückgezogen hatte. "Lieber Elton John, ich habe kein Problem mit Homosexuellen", schrieb Brugnaro nun am Dienstag bei Twitter. Er habe keine Angst vor den Beleidigungen des Sängers, ergänzte er. Dies habe der ohnehin nur getan, um seine eigenen Anliegen zu propagieren: "Lieber Elton John, Sie, die meine Stadt so sehr lieben, welche Ressourcen haben sie angeboten, um Venedig zu retten, außer sich ein Haus zu kaufen?" Eine Familie mit zwei Frauen und einem Kind sei "unnatürlich", sagte Brugnaro. Elton John sei "arrogant".

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