Menschen, die auf den Dächern ihrer Häuser ausharren. Autos, versunken in Schlamm und Wasser. In einigen Balkanstaaten haben Unwetter für schwere Überschwemmungen gesorgt. Bosnien und Serbien haben einen Hilferuf an die EU gerichtet. Bilder aus den betroffenen Gebieten. Nur noch die Hausdächer ragen hervor, der Rest liegt unter Wasser: In Serbien haben Rettungsmannschaften am Freitag tausende Menschen vor den Fluten in Sicherheit gebracht. Besonders kritisch war die Lage in Ortschaften westlich und südostlich von Belgrad, wo Tausende auf den Dächern ihrer Häuser auf Hilfe warteten.
Für unzählige Bürger fielen Strom und Wasserversorgung aus. Zahlreiche Dörfer waren von der Außenwelt abgeschnitten und warteten auf Hilfe aus der Luft. Russische Taucher und Bergungsexperten wurden nach Serbien geflogen, um die Retter zu unterstützen. In Obrenovac (im Bild), das sich 30 Kilometer südwestlich von Belgrad befindet, ist die Lage besonders schlimm: Serbische Behörden teilten mit, dass mit großer Wahrscheinlichkeit der gesamte Ort evakuiert werden müsse.
Viel ist nicht mehr zu sehen von einer überschwemmten Straße in Obrenovac. Ein Hund sucht Zuflucht im Gestrüpp.
Ein Straßenschild wird von den Fluten umspült. 48 Stunden Dauerregen soll dem Hochwasser in Serbien - und auch Bosnien-Herzegowina - vorausgegangen sein, angeblich handelte es sich dort um die schwersten Regenfälle seit 120 Jahren.
Freiwillige verteilen Wasser und Lebensmittel an von den Fluten betroffene Bewohner in der bosnischen Stadt Maglaj, die 150 Kilometer nördlich von Sarajevo liegt. Besonders schlimm hat es außerdem die Städte Doboj, Bijeljina und Zvornik getroffen. Erst in den nächsten beiden Tagen sollen die beiden größten Flüsse der Region - die Donau und die Save - ihre Höchststände erreichen. In Serbien kamen fünf Menschen ums Leben, in Bosnien zwei.
In der Stadt Žepče in Bosnien ist ein Auto fast komplett im Schlamm versunken. Die Europäische Union erreichte ein Hilferuf von Serbien und Bosnien. Deutschland und weitere EU-Staaten sicherten den beiden Balkanländern umgehend Hilfe zu. Deutschland und Bulgarien kündigten an, Hochleistungspumpen, Rettungsboote und Expertenteams in die Katastrophengebiete zu schicken.
Auch in Polen verursachten Unwetter Schäden und Überschwemmungen. In Warschau erschlug ein abgebrochener Ast eine Frau. In der Stadt Debica ertrank ein Mann, wie eine polnische Nachrichtenagentur berichtete.
In 51 polnischen Bezirken wurde Hochwasseralarm ausgelöst - vor allem im Südosten des Landes. Umgestürzte Bäume und Hochwasser blockierten Straßen und kappten Stromleitungen - mehr als 60 000 Haushalte waren ohne Strom. Die Feuerwehr rückte zu mehr als 2000 Einsätzen aus.
Schwer getroffen hat es auch weitere Länder: In der Slowakei und in Tschechien haben Stürme und Dauerregen schwere Schäden angerichtet. In Tschechien sprachen die Behörden für die Regionen Mährisch-Schlesien, Olmütz und Zlin Hochwasser-Warnungen aus. Und es sieht nicht so aus, als würde sich die Lage entspannen: Für dieses Wochenende haben Meteorologen in allen betroffenen Ländern weitere Regenfälle angekündigt. Im Bild: Eine überflutete Straße in Obrenovac.