Freddy Nock stellt Weltrekord auf
2011 hatte er Deutschlands höchsten Berg bezwungen, die Zugspitze - balancierend auf dem Tragseil der Gletscherbahn. Doch selbst das war für den Schweizer Freddy Nock nicht viel mehr als eine Übung auf dem Weg zu immer wagemutigeren Aktionen.
Nun hat der 50-Jährige einen neuen Weltrekord aufgestellt. Nock schaffte es im Oberengadin, auf einem 18 Millimeter dünnen Kunststoffseil ohne Sicherung zwischen zwei mehr als 3500 Meter hohen Bergen zu balancieren. Nock legte die Strecke zwischen dem Biancograt am Piz Bernina und dem Piz Prievlus in rund 25 Minuten zurück und überwand dabei einen Höhenunterschied von 50 Metern.
Laut einer Sprecherin des Guinness-Buches in London hat er damit alle Anforderungen für den Weltrekord für den höchsten Lauf auf einem Seil mit Bodenkontakt erfüllt.
Eigentliches Ziel verfehlt
Trotz der herausragenden Leistung hat Nock allerdings sein eigentliches Ziel verfehlt. Ursprünglich wollte er bei der Aktion einen licht- und blickdichten Helm tragen - doch diesen setzte er bei seinem Hochseilakt nicht auf.
Sein "Bauchgefühl" habe ihm gesagt, dass das Risiko doch zu groß sei. Das Seil habe für einen Blind-Lauf nicht straff genug gespannt werden können, die Schwingungen seien zu stark gewesen.
Auf Rekordjagd
Als Spross einer Artistenfamilie unternahm Nock die ersten Gehversuche auf dem Seil mit vier Jahren. 2009 überquerte er in Korea als schnellster Seilläufer ein Seil von einem Kilometer Länge in zehn Minuten und 18 Sekunden, wie stets ohne Sicherung. Spektakulär waren auch seine Seilüberquerung des Zürichsees und seine Serie "7 Rekorde in 7 Tagen" in der Schweiz, in Deutschland und Österreich - alles nachlesbar im Guinness Buch der Rekorde.
Zum ersten Mal probierte Nock 1989 einen Balanceakt auf einem Tragseil einer Bergseilbahn. Anfang der 90er tourte er als "Dare Devil" mit einer Solo-Hochseilnummer durch die USA. Schließlich beendete Nock 1998 das Zirkusleben. Seitdem widmet er sich Weltrekorden, beinahe 20 hat er schon gesammelt. Folgenschwer abgestürzt ist er bisher nur einmal: 1988 brach er sich beide Arme.