Hitzewelle in Italien:Krawatten los!

Die italienischen Angestellten dürfen im Büro wegen der großen Hitzewelle auf ihre Krawatten verzichten. Das empfiehlt das Gesundheitsministerium. Gleichzeitig sollen die Klimaanlagen heruntergefahren werden.

Ganz Italien stöhnt unter einer neuen Hitzewelle mit Temperaturen von weit über 35 Grad im Schatten. Um gestressten Geschäftsleuten und Angestellten das Arbeiten erträglicher zu machen, hat das Gesundheitsministerium in Rom jetzt eine Empfehlung herausgegeben: Die Chefs sollten ihre Mitarbeiter von der Krawatten-Pflicht entbinden, sagte Gesundheitsministerin Livia Turco.

Hitzewelle in Italien: Wegen sengender Hitze darf es im Büro "oben ohne" sein

Wegen sengender Hitze darf es im Büro "oben ohne" sein

(Foto: Foto: dpa)

"Dadurch wird die Körpertemperatur um zwei bis drei Grad gesenkt, was dem Organismus gut tut und weniger künstliche Kühlung erforderlich macht", hieß es. Durch die Maßnahme soll es ermöglicht werden, die Klimaanlagen in den Büros teilweise auszuschalten, denn das Land hat wieder Angst vor Stromausfällen wegen Überlastung der Kraftwerke.

Damit folgt das Gesundheitsministerium dem italienischen Erdölkonzern Eni, der seinen Angestellten erlaubt, in diesem Sommer im Büro auf allzu formelle Kleidung zu verzichten. Laut Schätzungen wird das lockere Outfit Einsparungen beim Stromverbrauch der Klimaanlagen von neun Prozent ermöglichen.

Das Argument überzeugte aber nicht alle. "Bei den Klimaanlagen ist die Krawatte ein guter Schutz gegen Halsschmerzen", sagte der Schriftsteller Alain Elkann der Zeitung "Corriere della Sera".

Auch für die nächsten Tage ist aus der Apennin-Halbinsel keine Abkühlung in Sicht. In Florenz und Bologna wurden Temperaturen von rund 38 Grad gemessen. Selbst die Nachtwerte lagen in vielen Städten teilweise immer noch bei 26 Grad, berichteten Medien.

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