Süddeutsche Zeitung

Hitzewelle:Ab ins Wasser

Temperaturrekorde, Badespaß, Waldbrandgefahr: Das heiße Wetter löst in Europa Urlaubsgefühle und bedrohliche Situationen gleichermaßen aus. Das Wochenende in Bildern.

Die Hitzewelle hat Deutschland und Europa weiter fest im Griff. Nach schweißtreibenden Temperaturen am Samstag wurde am Sonntag in manchen Teilen Deutschlands sogar noch heißeres Wetter erwartet.

Am Samstag waren nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) die höchsten Werte mit 37,1 Grad an den Stationen Waghäusel-Kirrlach am Oberrhein (Baden-Württemberg) sowie in Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) gemessen worden, vorläufiger Rekord in diesem Jahr. Das hochsommerliche Wetter trieb viele Menschen am Wochenende an Seen oder ins Freibad.

Gleichzeitig machte das Wetter Menschen und Natur aber auch zu schaffen. In einigen Teilen Deutschlands herrscht große Waldbrandgefahr. Nahe dem brandenburgischen Treuenbrietzen zwischen Potsdam und Wittenberg wurde gar der Katastrophenfall ausgerufen, weil sich dort ein Waldbrand durch die akute Trockenheit und Hitze immer weiter zuspitzt.

Zunehmende Winde verschlechterten am Sonntag die Lage, die Evakuierung mehrerer Ortsteile wurde angeordnet. 20 Menschen mussten bereits im Ortsteil Tiefenbrunnen ihre Häuser verlassen. Die Polizei teilte mit, dass auch die Ortsteile Frohnsdorf und Klausdorf betroffen seien, auch die Einwohnern von Bardenitz müssen sich auf eine Evakuierung einstellen. Nach dem Bericht eines dpa-Fotografen sind von dem Dorf aus bereits Flammen und dunkle Qualmwolken zu sehen.

Die Stadt Treuenbrietzen hat etwa ein Dutzend Ortsteile, 7500 Menschen leben hier. Der am Freitag in einem Kiefernwaldgebiet bei Frohnsdorf ausgebrochene Brand hatte sich in der Nacht zu Sonntag auf etwa 100 bis 110 Hektar ausgedehnt. Die Bundeswehr beteiligte sich mit einem Transporthubschrauber an den Löscharbeiten.

Die Hitzewelle trifft auch andere Regionen in Europa. In Italien spitzt sich die Lage wegen der anhaltenden Dürre weiter zu. Einige Regionen im Norden fordern von der Regierung in Rom bereits, den Notstand auszurufen. In dieser Woche ist ein Spitzentreffen der Regionen und der Regierung in Rom geplant. In diversen Gegenden des Mittelmeerlandes hat es seit rund vier Monaten nicht mehr geregnet, der Fluss Po weist den niedrigsten Pegelstand seit 70 Jahren auf. Die Wasserknappheit gefährdet etwa in den Regionen Piemont, Lombardei und Emilia-Romagna etliche Ernten.

Die Spanier konnten am Sonntag dagegen erstmals wieder etwas aufatmen. Die Temperaturen fielen nach einer ungewöhnlich heftigen tagelangen Hitzewelle in vielen Landesteilen wieder auf unter 40 Grad, in manchen Gegenden sogar unter 30 Grad. Die in den vergangenen Tagen ausgebrochenen Waldbrände wüteten aber zum Teil noch weiter. Die Lage in Navarra war nach Angaben der Regionalregierung mit fünf aktiven Bränden weiter "sehr kritisch".

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5605281
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/dpa/moge
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.