Historisches Segelschiff:"Cutty Sark" stand in Flammen

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Das einst schnellste Segelschiff der Welt, die Cutty Sark, ist bei einem Großbrand schwer beschädigt worden. Das Feuer wurde vielleicht absichtlich gelegt.

Das berühmte Segelschiff Cutty Sark ist bei einem Großbrand unweit von London schwer beschädigt worden. Das einst schnellste Segelschiff der Welt stand am Morgen zu "100 Prozent in Flammen", sagte ein Feuerwehrsprecher. "Die Flammen haben ganz erhebliche Schäden angerichtet, aber wir konnten sie bald unter Kontrolle bringen und vollständig löschen."

Der einstige Teeklipper lag im Südosten der britischen Hauptstadt im Stadtteil Greenwich vor Anker und sollte nach einer Restaurierungsphase 2009 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Das Feuer war am frühen Morgen ausgebrochen hatte sich dann über das gesamte Schiff ausgebreitet. Nach etwas mehr als zwei Stunden hatten die Feuerwehrleute den Brand dann gelöscht. Britische Fernsehsender zeigten Bilder des ausgebrannten Schiffs.

Das Stadtzentrum von Greenwich und Teile der nahe liegenden britischen Marine-Akademie wurden gesperrt. Wohn- und Geschäftshäuser im Umkreis von 200 Metern wurden evakuiert. ´

Die zum Geschäftsviertel Docklands auf der anderen Seite der Themse führende Metrolinie wurde unterbrochen. Auch Zugverbindungen wurden gesperrt. Hoch aufsteigende Flammen und Rauch waren von weither zu sehen. Verletzt wurde niemand. Die Behörden hatten befürchtet, dass Gasflaschen an Bord in die Luft gehen könnten.

Acht Feuerwehren waren im Einsatz. Die Ursache des Großbrandes war zunächst unklar. Die Ursache des Feuers war zunächst unklar. Die Polizei schloss allerdings eine Brandstiftung auf dem 138 Jahre alten Schiff nicht aus. Sie rief mögliche Zeugen auf, sich zu melden. Berichte über eine Explosion von Gaszylindern an Bord bestätigten sich nicht.

Glück im Unglück

Das Holzschiff sei glücklicherweise nicht soweit zerstört worden, dass ein Wiederaufbau unmöglich wäre, erklärte Richard Doughty, der Leiter des Treuhandfonds Reportern.

"Wir hatten Glück im Unglück, denn 50 Prozent der Schiffsausrüstung war wegen der Restaurationsarbeiten ausgelagert." Dazu gehörten auch der berühmte Hauptmast des 138 Jahre alten Seglers und weite Teile der Takelage.

Millionen Menschen, die den Null-Meridian in Greenwich besuchten, schauten sich auch das Schiff an. Für die umfangreiche Restauration des Holzschiffes waren zwölf Millionen Pfund (18 Millionen Euro) aus staatlichen Lotteriegeldern bereitgestellt worden.

Die 1869 gebaute "Cutty Sark" ist der weltweit letzte erhaltene Teeklipper. Im 19. Jahrhundert wurde das Schiff für den Transport von chinesischem Tee nach Großbritannien eingesetzt.

Die Cutty Sark war am 23. November 1869 in Dumbarton am Clyde bei Glasgow vom Stapel gelaufen. Sie wurde unter Kapitän Richard Woodget 1885 das schnellste Segelschiff ihrer Zeit, als sie ihre Rivalin, die Thermopylae schlug. Seine letzte Reise unternahm das Schiff 1938.

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