Presseschau zum Queenbesuch:"Majestät, Sie waren wunderbar!"

Elisabeth II. stand vor 50 Jahren schon einmal am Brandenburger Tor - und die deutsche Presse überschlug sich vor Begeisterung über die "Sonnenkönigin". Besonders faszinierend: ihre Strumpfhosen.

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Quelle: SZ-Archiv

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Die Queen kommt - nicht zum ersten Mal. Es ist bereits der fünfte Staatsbesuch Ihrer Majestät in Deutschland. Im Jahr 1965 stand Königin Elisabeth II. erstmals vor dem Brandenburger Tor. Als erstes britisches Staatsoberhaupt besuchte sie nach dem Zweiten Weltkrieg die Bundesrepublik - und die Deutschen waren begeistert. Zu Ehren der Königin wurde damals sogar eine Schallplatte aufgenommen. Ein Chor sang der Abendzeitung zufolge "Du bringst uns das Märchen der Wirklichkeit. Du wirst verehrt von Millionen, du wirst verehrt von der Welt, du trägst die strahlendste Krone unter dem Himmelszelt."

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Die Bild zitierte den damaligen Bundestagspräsidenten Eugen Gerstenmaier, der die Queen im Bonner Kanzleramt als erster Politiker begrüßte: "Majestät - Ich bin die Lokomotive. Die Güterwagen stehen noch oben." Damit gemeint waren die Abgeordneten und Minister, die in der ersten Etage auf die Königin warteten.

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Der Stern veröffentlichte zahlreiche Bilder der damals noch jungen Königin, die angeblich "moderne Tänze" mag und schwer an ihrer "Sieben-Pfund-Krone" und der "Bürde des hohen Amtes" trägt.

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Der Tagesspiegel druckte nicht nur gleich drei Fahnen aufs Titelblatt, sondern informierte seine Leser auch über ein interessantes Detail: Die Königin pflanzte im Tiergarten eine Eiche aus dem Schlosspark Windsor.

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Sogar das Programm des Besuches von 1965 gibt es noch. Am längsten, nämlich zwei ganze Tage, blieb die Queen auf Schloss Salem. Während das Programm sonst auf die Minute genau getaktet ist, heißt es hier nur: privater Aufenthalt.

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Die Englische Rundschau veröffentlichte ebenfalls ein detailliertes Programm. Demnach schaute sich die Queen im Nationaltheater München die Oper "Der Rosenkavalier" an. In Hamburg bekam Ehemann Prinz Philip ein Sonderprogramm: Während die Queen über die Alster schipperte, besuchte er die Bundeswehr-Führungsakademie.

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Die Karte zeigt, dass die Queen damals kreuz und quer durch Deutschland reiste - 14 Städte in elf Tagen ist selbst für einen Jetsetter eine ordentliche Leistung. Diesmal besucht die Königin nur Berlin, Frankfurt und Celle. Sie ja auch fast 90 Jahre alt.

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Laut Kölnischer Rundschau stellte die Queen damals sogar einen Rekord auf: Kein vergleichbarer Staatsgast habe jemals so lange in der Bundesrepublik ausgeharrt. Die Zeitung verzierte ihre Seiten für den Besuch mit Krönchen und Fähnchen.

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Thema waren damals nicht nur die Hüte der Queen, sondern auch ihre kulinarischen Vorlieben. Die Abendzeitung will 1965 herausgefunden haben, dass die Königin von Schlankheitsdiät nichts hält. Stattdessen bevorzuge sie einfache, unkomplizierte Gerichte. So wie Bratkartoffeln.

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Diesmal bekommt die Königin in Frankfurt hessische Spezialitäten - darunter Grüne Soße - serviert. Vor 50 Jahren waren es schwäbische, wie die Neue Rhein Zeitung berichtet. Spätzle etwa und zwar mit zehn Eiern pro Kilo Mehl zubereitet, wie der Koch, der das Essen für die britischen Gäste zubereitete, stolz verkündete.

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Die royale Etikette ist ziemlich kompliziert. Diesmal hat die britische Botschaft extra Benimmregeln für ihre Gartenparty herausgegeben. Dort heißt es unter anderem: Kein Selfie mit der Queen machen. Vor 50 Jahren war das noch unnötig, die Abendzeitung warnte stattdessen ihre Leser: Handküsse gibt man der Queen nicht!

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Doch was anziehen, wenn man die Queen trifft? Die Zeitschrift Quick fragte 1965 mehr oder weniger prominente Deutsche. Ergebnis: Ein eher langweiliges Wollkostüm war im Trend. Ein paar Regeln gab die Quick ihren Leserinnen auch mit. Etwa tagsüber immer Handschuhe und Hut tragen. Und: Sei niemals auffälliger als die Königin. Beides gilt wohl heute nicht mehr.

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Die Sicherheit der Queen war schon vor 50 Jahren ein Thema. "Ein Elektronengehirn wacht über Elisabeth" titelte damals die Münchner Abendzeitung. Was sie damit meinte? Gute Frage. Im Text heißt es dazu nur: Mehrere Tausend Polizisten seien für die Bewachung der Königin eingeteilt. Und den Einsatz dieses Polizeiheeres dirigiere eben jenes Elektronengehirn.

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Auch die Süddeutsche Zeitung berichtete vom Besuch der Queen - und von ihren Hüten. Die Bildunterschrift ist nur auf den ersten Blick charmant: "Die vielen Kopfbedeckungen der Königin auf ihrer Deutschlandreise sind ausgefallen und meist sehr hübsch."

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Trotz der nur meist hübschen Hüte - die Bilanz des Queen-Besuchs fiel durchweg positiv aus. Auch die Journalisten der Kölnischen Rundschau hatten viel Bewunderung für die Königin übrig. Vor allem für eines: Wie hat sie es nur geschafft, in elf Tagen niemals eine Laufmasche zu haben?

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"Majestät, Sie waren wunderbar", titelte die Bild zum Abschluss des Besuches und machte der Queen gleich mehrere Liebeserklärungen: Vom "glanzvollsten Staatsbesuch der deutschen Geschichte" ist auf der Titelseite die Rede. Und von der "Sonnenkönigin" Elisabeth. Nun kommt die Queen erneut. Ob sie wieder so viel Begeisterung entfachen kann?

© SZ.de/stka/afis/rus
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