Touristenmagnet und Naturschauspiel zugleich: Die Niagara-Fälle auf der Grenze zwischen den USA und Kanada sind wohl die bekanntesten Wasserfälle der Welt. Aus 57 Metern Höhe stürzen pro Sekunde 2,8 Millionen Liter Wasser über zwei riesige Klippen: über den 670 Meter langen Horsehoe Fall und die 260 Meter langen American Falls. Der Bundesstaat New York will die Wasserfälle nun abstellen - vorübergehend.
37 Millionen US-Dollar kostet die Maßnahme und sie hat einen einfachen Hintergrund: Die Nationalparkbehörde will die beiden mehr als 100 Jahre alten Fußgängerbrücken sanieren, die oberhalb der Fälle das Festland mit der Grünen Insel verbinden. Das Konzept sieht vor, das Wasser über die kanadische Seite des Flusses umzuleiten. Die Bauarbeiten wären mit den Wassermassen viel zu gefährlich. Es wäre erst das zweite Mal in ihrer Geschichte: 1969 wurden die Fälle schon mal für fünf Monate stillgelegt. Damals untersuchten Forscher das Gelände unter den Fällen auf Erosion. Im Bild: die Niagara-Fälle am 13. Juni 1969
Die Tourismus-Verwaltung erwartet noch mehr Touristen als gewöhnlich: "Die Gelegenheit, die Fälle ohne Wasser zu sehen, kommt nur einmal im Leben", sagte ein Sprecher. Es garantiere "weltweite Aufmerksamkeit". Im Bild: die Niagara-Fälle am 21. Juni 1969
Was zu sehen sein wird, wenn die Fälle trocken gelegt werden? Auf jeden Fall viel Geröll.
Bei der ersten Trockenlegung 1969 fanden Arbeiter außerdem zwei Leichen und sehr viele Münzen, die abergläubische Touristen in die Wassermassen geworfen hatten.
Wirklich schön sind die wasserlosen Niagara-Fälle auch nicht anzusehen. Das zeigt diese Aufnahme aus dem Juni 1969.
Wasser marsch: Dieses Foto entstand kurz nachdem die Wasserfälle im November 1969 wieder "aufgedreht" wurden.