Süddeutsche Zeitung

Hildesheim:An Masern erkrankter Erwachsener gestorben

Die Person sei acht Tage zuvor geimpft worden, konnte aber eine Infektion nicht verhindern.

Ein an Masern erkrankter Erwachsener ist im Kreis Hildesheim gestorben. Die Infektion habe maßgeblich zu seinem Tod beigetragen; ob sie tatsächlich die Ursache gewesen sei, werde erst in einigen Wochen feststehen, sagte eine Sprecherin des Kreises. Die Person im Alter zwischen 30 und 40 Jahren sei acht Tage vor ihrem Tod erstmals gegen Masern geimpft worden, nachdem im familiären Umfeld die Krankheit aufgetreten war. Die Impfung habe in diesem Fall allerdings die Erkrankung nicht mehr verhindern können.

Aus Datenschutzgründen wurden keine näheren Angaben zu dem Todesopfer gemacht. Die Person hatte drei Tage vor ihrem Tod im April das klinische Bild einer Maserninfektion gezeigt, auch mit dem typischen Hautausschlag. Warum es zu einem derartig schnellen und schweren Verlauf der Krankheit kam, sei noch nicht abschließend geklärt, hieß es. Es werden noch weitere Untersuchungsergebnisse in den kommenden Wochen erwartet.

Angesichts einer steigenden Zahl von Infektionen will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verpflichtende Masernimpfungen für Kita- und Schulkinder mit Geldstrafen bis 2500 Euro und einem Ausschluss vom Kita-Besuch durchsetzen. Die Impfpflicht soll ab 1. März 2020 gelten. Europaweit gab es im vergangenen Jahr bei 80 000 Maserninfektionen mehr als 70 Todesfälle, wie die Weltgesundheitsorganisation und das EU-Präventionszentrum ECDC kürzlich mitteilten.

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SZ vom 08.05.2019 / dpa
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