Heroinsucht:Peaches Geldof starb an Überdosis

Thomas Cohen und Peaches Geldof

Hat ihre Drogensucht mit Methadon zu bekämpfen versucht: Peaches Geldof, hier mit ihrem Mann Thomas Cohen.

(Foto: dpa)

Sie kämpfte jahrelang mit Methadon gegen ihre Sucht - vergebens: Peaches Geldof ist an einer Überdosis Heroin gestorben. Das bestätigte nun ein Gerichtsmediziner. Auch ihr Mann hat über Peaches' Tod ausgesagt.

  • Peaches Geldof ist an einer Überdosis Heroin gestorben. Das bestätigte nun ein Gerichtsmediziner.
  • Sie kämpfte jahrelang mit Methadon gegen ihre Sucht.

Geldofs Ehemann sagte bei einer Untersuchung aus

Bob Geldofs Tochter Peaches hat vor ihrem Tod jahrelang mit der Ersatzdroge Methadon gegen ihre Heroinsucht angekämpft. Seit vergangenen November habe sie kein Heroin mehr genommen, sei aber im Februar rückfällig geworden, sagte Peaches Ehemann, der Musiker Thomas Cohen, am Mittwoch bei einer Untersuchung im englischen Gravesend.

Dass die erst 25-Jährige vor ihrem Tod Anfang April Heroin genommen hatte, war bereits bekannt. Nun bestätigte ein Gerichtsmediziner, dass Drogen auch die Todesursache waren.

Was die Polizei in Geldofs Wohnung fand

Als die Polizeibeamten am 7. April 2014 in der Wohnung Geldofs eintrafen, fanden die sie Heroin im Wert von mehreren Hundert Pfund in besonders reiner Qualität, angebrannte Löffel und Spritzen mit Resten einer bräunlichen Masse. Peaches' Ehemann Thomas Cohen, der die Mutter seiner beiden Söhne leblos ausgestreckt auf dem Bett im Gästezimmer des gemeinsamen Hauses in der südenglischen Grafschaft Kent entdeckte, berichtete nun vom Kampf der jungen Frau gegen das Gift.

Der Musiker erzählte, wie er seiner Frau zusah, als sie das Pulver aus einem Versteck holte und es die Toilette runterspülte. Wöchentlich sei Peaches zum Drogentest gegangen. Er sei sich im Nachhinein nicht sicher, ob die negativen Ergebnisse der Tests nicht doch erlogen gewesen seien, sagt Cohen.

Geldof schien sich gefangen zu haben

Aber warum die tödliche Dosis? Peaches liebte ihre beiden Kinder Astala (2) und Phaedra (1) und ihren Mann innig, wie sie mit zahlreichen Bildern und Nachrichten in Sozialen Netzwerken aller Welt zeigte. Nach früheren Medienberichten über Drogen- und Partyeskapaden schien es, als habe sie sich gefangen. Niemandem fiel kurz vor ihrem Tod etwas auf.

Es könnte eine Art Versehen gewesen sein, erklärte die Gerichtsmedizinerin Emma Harris in ihrem Bericht: "Menschen, die regelmäßig Heroin nehmen, entwickeln eine Toleranz." Sie könnten Mengen der Droge einnehmen, die für andere Menschen tödlich wären. "Allerdings scheint die Toleranz gegenüber Heroin und anderen Opiaten schnell zu schwinden, wenn die Konsumenten die Droge aufgeben. Und es kommt häufig vor, dass Menschen sterben, die einmal tolerant waren und den Heroinkonsum wieder aufgenommen haben."

Auch Geldofs Mutter starb an Überdosis Heroin

Hat sich in der vom Schicksal gebeutelten Familie Geldof die Geschichte also wiederholt? Endete Peaches wie ihre Mutter Paula Yates, die im Jahr 2000 ebenfalls an Heroin gestorben war? "Nicht ganz", findet Untersuchungsrichter Roger Hatch. Schließlich habe sie im vergangenen November aufgehört, die Droge zu nehmen, und das sei eine bemerkenswerte Leistung. Einige Wochen vor ihrem Tod aber sei sie rückfällig geworden - "aus Gründen, die wir nie erfahren werden."

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