NRW:Neunjähriger büxt aus Heim aus - wegen Fernsehverbot

  • Weil ihm das Fernsehen verboten worden war, läuft ein Neunjähriger aus einem Heim in Herne davon.
  • Im Zug nach Münster meldet ein Zugbegleiter den Jungen der Bundespolizei - die versorgt ihn mit Schuhen, Socken und einem Kakao.

Ein neunjähriger Junge hat sich am Montag alleine auf den Weg von Herne in das 70 Kilometer entfernte Münster gemacht - weil er nicht fernsehen durfte.

Der Junge, der in einem Heim lebt, legte die etwa sechs Kilometer zum Bahnhof von Wanne-Eickel zu Fuß und ohne Schuhe zurück. Mit durchnässten und durchlöcherten Socken fuhr er dann mit dem Regionalexpress nach Münster. Im Zug fiel er einem Zugbegleiter auf, der den Jungen der Bundespolizei meldete.

Die Beamten nahmen den Ausreißer am Bahngleis in Münster in Empfang. Nachdem sie ihn mit Stricksocken und festem Schuhwerk von der Bahnhofsmission versorgt hatten, nahmen ihn die Polizeibeamten mit auf die Wache. Dort bekam der Junge erst einmal einen Kakao zum Aufwärmen.

Wo der Neunjährige genau hinwollte oder wie lange das verhängte Fernsehverbot war, konnte Carsten Bente von der Bundespolizeiinspektion Münster nicht sagen. Ein Erzieher des Heims, aus dem der Junge ausgebüxt war, holte ihn bei der Polizei ab. Auch wenn die Erleichterung darüber, dass dem Jungen nichts passiert ist, überwog, ist sich Bundespolizist Bente doch sicher: "Ganz ohne Sanktionen wird er nicht davon kommen."

© SZ.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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