Von den deutschen Bundeskanzlern (ja, in diesem Fall geht es nur um die Männer) sticht Helmut Schmidt durch ein besonderes Merkmal hervor: seine innige Beziehung zum Tabak. Kaum ein anderer Amtskollege vor und nach ihm qualmte so exzessiv wie es der Hanseat tat. Zur Raucherei kamen noch ernsthafte Herzprobleme und ein Job voller Strapazen: RAF-Terror, Weltwirtschaftskrise und am Schluss die dem Kohlismus anheim gefallene FDP.
Stress, Herz, Rauchen - die Kombination endet für viele Männer mit dem verfrühten Exitus. Doch der Bundes-Lotse außer Dienst vernichtete auch nach der Kanzlerschaft tonnenweise Mentholzigaretten - bis er im Alter von 96 starb. Dafür, dass Schmidt dennoch so lange lebte, liefern nun israelische Forscher indirekt eine mögliche Begründung, zumindest aber einen begünstigenden Faktor: seine lange und gute Beziehung mit Hannelore, genannt Loki.
Wissenschaftler von der Universität Tel Aviv haben in einer Langzeitstudie festgestellt, dass glücklich verheiratete Männer länger leben - und dass es für unglückliche Ehegatten gesundheitlich oft nicht so gut enden kann. An der mehr als 30 Jahre laufenden Untersuchung nahmen 10 000 Verheiratete teil. Männer, die unzufrieden in ihrer Beziehung waren, starben im Durchschnitt mit einer 19-prozentigen Wahrscheinlichkeit früher, als die zufriedenen Partner.
Aber was macht eine Beziehung lebensverlängernd gut? Im Fall der Schmidts war es vielleicht die innige Freundschaft, die in jenen Phasen half, in denen die Liebe zu erlahmen schien. Außerdem half ihnen eine besondere Fähigkeit: Helmut und sie, sagte Loki Schmidt einmal, konnten "gut zanken".
Mehr gute Nachrichten lesen Sie hier .