SZ-Kolumne "Bester Dinge":Schmidteinander sind wir stark

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(Foto: Lothar Heidtmann/dpa)

Mit einer neuen App kann man auf den Spuren des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt durch Hamburg wandern. Eine Idee, die sich ausweiten ließe.

Von Martin Zips

Auf der rechten Seite sehen Sie nun die ehemalige Frauenklinik Finkenau, wo der spätere Bundeskanzler geboren wurde. Und hier, in der Gertrud-Kirche, wurde Helmut Schmidt konfirmiert. Ach, und schauen Sie mal, dort ist die Galopprennbahn. Da hat er ganz gerne vorbeigeschaut. Wenn er nicht gerade mit Loki und seiner Tochter Susanne auf einem Beatles-Konzert war. Möchten Sie wissen, wo das Konzert stattfand? Dann müssen Sie jetzt rechts abbiegen.

60 Schmidt-Orte in Hamburg kann man sich neuerdings erwandern, mit einer soeben von der Helmut-Schmidt-Stiftung freigeschalteten App. Das ist wesentlich sinnvoller, als mit dem Handy Pokémon-Figuren zu jagen. Ob bald auch Oggersheim folgt, mit einer Helmut-Kohl-App? Schön wäre es natürlich, wenn bei der Hamburger Schmidt-Tour plötzlich Giovanni di Lorenzo als Zeitzeuge auftauchen würde. Zum Beispiel hinter einer Litfaßsäule. Der Journalist könnte einem berichten, was für ein Mann der Kanzler war: "Ich kannte ihn ja persönlich ..."

Noch fantastischer wäre es, wenn plötzlich Peer Steinbrück vor Schmidts Wohnhaus in Langenhorn sitzen und spontan ein Schachbrett aufklappen würde. Also so wie damals, als sich Steinbrück mit Schmidt fotografieren ließ. Nur dass das Brett leider falsch herum lag. Und im Standesamt Uhlenhorst (hier haben Helmut und Loki geheiratet) könnte Justus Frantz in der Eingangshalle warten. Am Klavier natürlich. "Dieses Stück hat Helmut so geliebt ..."

Ach, und am allerschönsten wäre es für unser (natürlich sozialdemokratisch schlagendes) Herz, zumindest da und dort ein bisschen analogen Zigarettenqualm in die Nase geblasen zu bekommen. Für Helmut.

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