Süddeutsche Zeitung

Heckenschütze von Malmö:Das große Rätsel

Nach der Verwirrung um eine vermeintliche Festnahme fahndet die Polizei weiter intensiv nach dem Heckenschützen von Malmö. Bisher agiert sie glück- und hilflos.

Er versetzt nicht nur eine ganze Stadt, sondern ein ganzes Land in Angst: der Heckenschütze von Malmö. Seit mehr als einem Jahr soll er 15 Anschläge auf Menschen mit dunkler Hautfarbe in Schwedens drittgrößter Stadt verübt haben. Bisher ging man davon aus, dass die Serie mit einem Anschlag am 9. Oktober 2009 begann, bei dem eine Frau getötet wurde. Inzwischen rollt die Polizei allerdings auch ältere Fälle auf, um nach Zusammenhängen zu suchen.

Medien und Migrantenorganisationen kritisieren, dass die Ermittler erst relativ spät, nämlich nach dem letzten Anschlag Ende Oktober dieses Jahres, vor dem Serientäter warnten und eine Großfahndung einleiteten.

Nun lösten an diesem Donnerstag auch noch Berichte über eine Festnahme in dem Fall Verwirrung aus: Die schwedische Polizei habe einen Verdächtigen verhaftet, hieß es für einige Stunden auf zahlreichen schwedischen Webseiten. Ausländische Medien, darunter auch sueddeutsche.de, berichteten ebenfalls über den vermeintlichen Fahndungserfolg.

Offenbar handelte es sich hierbei jedoch um ein Missverständnis: Die Polizei stellte inzwischen in Malmö richtig, dass sich die von ihr gemeldete Festnahme auf eine Auseinandersetzung zwischen Straßengangs bezöge. Diese habe nur zufällig am gleichen Abend stattgefunden, wie eines der Attentate des Heckenschützen. Die Medien hatten offenbar vom Datum und der Ortsangabe auf den Heckenschützen von Malmö geschlossen.

Bei der Fahndung geht die schwedische Polizei seit dieser Woche einer DNS-Spur nach. Ob sie jedoch tatsächlich zu dem Heckenschützen führt, ist derzeit noch unklar.

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sueddeutsche.de/dpa/ap/beitz
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