Heckenschütze von Malmö:Polizei fasst Verdächtigen

Ein Toter, acht Verletzte: Das ist die traurige Bilanz des Heckenschützen im schwedischen Malmö. Doch nun könnte die Anschlagsserie auf Migranten ein Ende haben. Die Polizei verhaftet den mutmaßlichen Täter.

Er versetzte eine ganze Stadt in Angst und Schrecken, schoss immer wieder wahllos auf Migranten: Nun könnte die Anschlagsserie des Heckenschützen von Malmö vorbei sein. Die Polizei verhaftete bereits am Samstag einen Verdächtigen, wie sie nun mitteilte. Gegen den 38-Jährigen wird nach Behördenangaben wegen Mordes und versuchten Mordes ermittelt.

A police officer investigates a crime scene in Malmo

Ein Polizei sichert einen Tatort des Heckenschützen.

(Foto: REUTERS)

Der Mann wurde am Samstag in seiner Wohnung in Malmö festgenommen, wie die Polizei am Sonntag bekanntgab. Die Festnahme sei nach Hinweisen aus der Bevölkerung erfolgt, sagte Polizeisprecher Börje Sjöholm in einer Pressekonferenz. Der Verdächtige habe eine Waffenlizenz. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung seien zwei Waffen sichergestellt worden. In der Vernehmung habe der Verdächtige die Vorwürfe zurückgewiesen.

Bereits Ende Oktober hatten die Ermittler einen einzelnen Schützen für Schüsse in mehr als einem Dutzend Fällen seit Oktober 2009 verantwortlich gemacht, bei denen in Malmö ein Mensch getötet und acht weitere verletzt wurden. Der Täter nahm stets Opfer ins Visier, die äußerlich als Menschen mit Migrationshintergrund erkennbar waren. Sie wurden an Bushaltestellen, in ihrem Auto oder durch das Fenster einer Sporthalle hindurch beschossen.

Vor wenigen Tagen hatte es bereits Meldungen gegeben, nach denen der Schütze gefasst worden sei. Dabei handelte es sich jedoch um ein Missverständnis: Die Polizei erklärte danach, dass sich die von ihr gemeldete Festnahme auf eine Auseinandersetzung zwischen Straßengangs bezöge. Diese habe nur zufällig am gleichen Abend stattgefunden wie eines der Attentate des Heckenschützen.

Schwedische Medien zogen einen Vergleich zu einem Täter mit rassistischem Hintergrund, der Anfang der neunziger Jahre in Stockholm Einwanderer terrorisierte. Der sogenannte "Laser-Mann" wurde nach einem Jahr gefasst und wegen Mordes und Mordversuchs zu lebenslanger Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt. Er hatte bei einigen seiner Verbrechen Laser-Sichtgeräte eingesetzt.

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