Taucher haben am Dienstag mit der Suche nach zwei noch immer vermissten Opfern der Havarie des Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia begonnen. Bei den im Schiff vermuteten Leichen handelt es sich um ein indisches Crewmitglied und eine Passagierin aus Sizilien.
"Es ist eine lebenswichtige Angelegenheit, den Familien die Körper der letzten beiden Opfer zurückzugeben", sagte Zivilschutzchef Franco Gabrielli im italienischen Fernsehen. Vergangene Woche wurde das Wrack des havarierten Kreuzfahrtschiffes wieder aufgerichtet. Das dafür verantwortliche Team habe das Wrack nun für sicher befunden und grünes Licht für die Suche nach den Leichen gegeben, sagte eine Sprecherin des Zivilschutzes.
Bergung von Kreuzfahrtschiff vor Insel Giglio:Bis zum Morgengrauen
Es ist vollbracht: Das Wrack des havarierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" ist aufgerichtet. 19 Stunden hat die Bergungsaktion vor der Insel Giglio gedauert. Bis das Schiff wieder schwimmfähig ist und weggeschleppt werden kann, dauert es allerdings noch.
Durch die Aufrichtung des Wracks, das zuvor auf der Seite gelegen hatte, haben sich neue Möglichkeiten für die Suche nach den Leichen eröffnet. Es werde aber weiterhin schwer zugängliche Bereiche in dem Wrack geben, so Zivilschutzchef Gabrielli.
Bei dem Schiffsunglück vor der Insel Giglio waren im Januar 2012 insgesamt 32 Menschen ums Leben gekommen, darunter zwölf Deutsche.
Am Dienstag wurde im toskanischen Grosseto der Prozess gegen den Schiffskapitän der Costa Concordia, Francesco Schettino, fortgesetzt. Ihm werden mehrfach fahrlässige Tötung, Verursachung von Umweltschäden und Verlassen eines Schiffes in Seenot zur Last gelegt. Schettino macht den indonesischen Steuermann für das Unglück verantwortlich. Seine Verteidiger hatten am Montag eine neue Untersuchung des Wracks auf mögliche technische Probleme gefordert.