Süddeutsche Zeitung

Havarierter Frachter "Rena":Neuseeland fürchtet Umweltkatastrophe

1500 Tonnen Schweröl hat die "Rena" geladen - sollte der Treibstoff tatsächlich ins Meer austreten, warnt Neuseelands Regierung vor "der größten Umweltkatastrophe seit Jahrzehnten". Die Rettungsarbeiten an dem Containerschiff werden von schlechtem Wetter behindert: Das Abpumpen des Öls wird zum Wettlauf mit der Zeit.

Der Umweltminister des Landes befürchtet "die größte Umweltkatastrophe seit Jahrzehnten": Vor der neuseeländischen Nordostküste ist in der vergangenen Woche ein Containerschiff mit etwa 1500 Tonnen Schweröl an Bord auf Grund gelaufen. Nach Aussage der Küstenwache wurde der ohnehin marode Frachter bei dem Auflaufen auf ein Riff in der Bay of Plenty schwer beschädigt. Nachdem der Ölaustritt vorübergehend gestoppt werden konnte, strömt der Treibstoff nun offenbar doch wieder ungehindert ins Meer.

Verkehrsminister Steven Joyce sagte, ein frischer Ölfleck sei auf der Wasseroberfläche gesichtet worden. Zuvor hatte die staatliche Schifffahrts- und Meeresschutzbehörde (MNZ) mitgeteilt, der Treibstoff-Austritt aus der Rena sei einstweilen gestoppt.

Meteorologen warnen zudem vor einer Verschlechterung des Wetters. Durch den starken Wellengang könnte das 236 Meter lange Containerschiff auseinanderbrechen. Am Montag soll nun versucht werden, das Öl aus dem Frachter abzupumpen und so das Schlimmste zu verhindern.

Behördenvertreter schätzen, dass bereits zehn Tonnen Schweröl ins Meer geflossen sind. Neuseeländische Medien berichteten von einem fünf Kilometer langen Ölfilm vor der Nordostküste. Vier Pinguine konnten nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden - auch Wale, Delfine und andere Meerestiere sind von dem auslaufenden Öl bedroht.

Die Rena war am Mittwoch 20 Kilometer vor dem Hafen von Tauranga an dem Astrolabe-Riff auf Grund gelaufen und leckgeschlagen. Von der Besatzung wurde niemand verletzt. Sie hat unter anderem Holz, Milchpulver, Fleisch und Fisch geladen. Die Frachtkapazität beträgt 47.000 Tonnen.

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dpa/dapd/AFP/jobr
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