Havarie der "MSC Zoe":Treibgut auf Borkum

Havarie der "MSC Zoe": Containerweise Müll: Niederländische Soldaten reinigen den Strand von Schiermonnikoog.

Containerweise Müll: Niederländische Soldaten reinigen den Strand von Schiermonnikoog.

(Foto: Remko de Waal/AFP)

Die verlorene Last des Riesenfrachters trifft erst allmählich auf Land. Die Aufräumarbeiten haben gerade erst begonnen. Hunderte Helfer sind im Einsatz.

Nachdem mit der MSC Zoe einer der größten Frachter der Welt mehr als 270 Container in der Nordsee verloren hat, landet auch immer wieder Treibgut auf der ostfriesischen Insel Borkum an. "Wir haben nun Verpackungsmaterial wie Styropor Kinderspielzeug wie Plastikwaffen und -helme oder Schutzwesten gefunden", sagte ein Sprecher des Havariekommandos am Sonntag. Bereits am Samstag hatte man Fernseher, Matratzenschoner und Fahrradteile eingesammelt, insgesamt ging es um 23 Kubikmeter Müll. Bislang wurden noch keine Container angespült. Borkum sei aber nach den Aufräumarbeiten, an denen 200 Einsatzkräfte beteiligt waren, zunächst wieder frei von Schwemmgut, hieß es weiter. Die Inseln Juist und Norderney blieben bis Sonntag verschont.

In der Nacht zum Mittwoch waren die Container auf stürmischer See von der MSC Zoe ins Meer gefallen. Der Frachter hatte rund 8000 Container geladen. Etwa 20 Container sind bisher in deutschen Gewässern gesichtet oder per Sonar geortet worden. Sie konnten aber noch nicht geborgen werden. Zwei der über Bord gegangenen Container enthalten laut der Reederei MSC Gefahrgut. "Die Suche geht weiter, bis der letzte Container gefunden ist", teilte die Reederei MSC am Samstag mit.

Für Kutter und Küstenfischer können Container gefährlich werden. Wenn sie knapp unter der Wasseroberfläche treiben, könnten sie vom Radar der Schiffe nicht geortet werden. "Die Kollisionsgefahr ist sehr hoch", warnte der Sprecher des Deutschen Fischerei-Verbandes, Claus Ubl, bereits am Samstag.

Die mit Abstand meisten Container und Ladungsreste landeten nach Angaben des Havariekommandos weiterhin auf den niederländischen Inseln an, wo Soldaten und Hunderte freiwillige Helfer am Wochenende an Aufräumarbeiten beteiligt waren. Der Eigner des Frachters versprach die volle Übernahme der Kosten für die Reinigung der Küsten.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: