Der Bademantel ist wohl nicht mehr zu retten. Dieses nie sonderlich respektable Kleidungsstück ist vom ehemaligen Filmproduzenten und seit Montag mehrfach verurteilten Sexualstraftäter Harvey Weinstein um sein letztes bisschen Würde gebracht worden, seit es als Requisite in fast jedem der Tathergänge auftaucht, die Dutzende Frauen geschildert haben. Der Satz "Als er mich zum Meeting empfing, trug er einen Bademantel" gehört zum verbalen Inventar dieser Schilderungen, stets gefolgt von Weinsteins rasant eskalierenden Nötigungsroutinen: Bitte um Massage, Selbstentblößung (geht schnell im Bademantel), aufgezwungener Oralsex oder andere sexuelle Handlungen.
"Me Too":Ist Harvey Weinstein der zu perfekte Bösewicht?
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(Foto: dpa, Collage: SZ)
Der Filmproduzent ist abermals schuldig gesprochen worden, in der Debatte um sexuellen Machtmissbrauch gilt er als Inkarnation des Bösen. Warum gerade diese Fokussierung auf einen prominenten Täter ein Problem für die "Me Too"-Bewegung ist.
Von Meredith Haaf
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