Hannover (dpa/lni) - Eine in Niedersachsen entwickelte Software zur Vorhersage von Einbrüchen hat noch Mängel, dennoch will die Polizei sie weiter entwickeln. Ziel sei es, die Prognose von Wohnungseinbrüchen auf eine breitere Basis zu stellen, teilte das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) am Montag mit. Zudem werde geprüft, ob auch andere Straftaten einbezogen werden könnten.
Die Polizei in Niedersachsen befasst sich seit 2014 mit dem sogenannten Predictive Policing, also der Vorhersage von Straftaten auf Grundlage der Auswertung großer Datenmengen. Vor drei Jahren startete ein Test des Projekts PreMAP zunächst in wenigen Städten, seit 2018 wird es in 15 Polizeiinspektionen erprobt. Diese Phase läuft laut LKA bis Juli 2020.
In Baden-Württemberg wurde dagegen die Arbeit mit einem anderen Computersystem zur Vorhersage von Einbrüchen gestoppt. Es habe keine ausreichend hohen Fallzahlen für automatisierte Prognosen gegeben, lautete die Begründung. Auch das niedersächsische System hat Tücken, wie aus dem Abschlussbericht zur Pilotphase hervorgeht. So hätten 50 Prozent aller Wohnungseinbrüche die Ausweisung eines Risikogebietes nach sich gezogen. Dieser Anteil sei viel zu hoch, um noch als sinnvolle Steuerungshilfe zu dienen.