Hannover:Obduktion bestätigt Verdacht

Die 52-jährige Frau und ihr 27-jähriger Sohn, die in Hannover tot aufgefunden wurden, sind tatsächlich an den Bisswunden gestorben, die ihnen ihr eigener Hund, ein Staffordshire-Terrier, zugefügt hat.

Von Max Sprick

Eine 52-jährige Frau und ihr 27 Jahre alter Sohn sind tatsächlich an den Bissverletzungen gestorben, die ihnen ihr Hund zugefügt hat. Das hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Obduktion der beiden Leichen ergeben. Die Polizei hatte Mutter und Sohn Dienstagnacht tot in ihrer Wohnung in Hannover gefunden, nachdem die Tochter der Familie den Notruf gewählt hatte. Die junge Frau warnte die Rettungskräfte vor dem Hund, einem Staffordshire-Terrier, der in der Wohnung seit mehreren Jahren als Haustier gehalten wurde. Feuerwehrleute mussten das Tier mit einer Schlinge einfangen, ehe Ermittler zu den beiden Toten vordringen konnten.

Nachbarn hatten den örtlichen Tierschutzverein 2014 und 2016 auf eine Vernachlässigung des Hundes aufmerksam gemacht. Ein Rentnerpaar habe gemeldet, dass der Hund in einem Zimmer eingesperrt sei, ständig belle und auf dem Balkon sein Geschäft mache, sagte Heiko Schwarzfeld, Geschäftsführer des Tierschutzvereins Hannover. Daraufhin hätte eine Mitarbeiterin die Familie zwei Mal in dem Mehrfamilienhaus besucht. "Der Hund zeigte damals keine Anzeichen von Vernachlässigung", sagte Schwarzfeld. Der Staffordshire-Terrier habe zwar gebellt und sei weggesperrt worden, das sei aber nicht ungewöhnlich. Nach dem Angriff wurde Hund "Chico" zunächst im Tierheim untergebracht, wo er sich Mitarbeitern zufolge hundegemäß verhielt. Nun hat die Stadt Hannover entschieden, ihn einschläfern zu lassen.

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