Süddeutsche Zeitung

Hamburg:Diebe stehlen Tresor von Zollfahndern

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Um an das Geld zu kommen, rissen sie den Tresor aus der Verankerung und warfen ihn aus dem Fenster: In einer Zweigstelle der Hamburger Zollfahndung haben Einbrecher etwa 90 000 Euro gestohlen. Womöglich haben die Täter einen Insider-Tipp bekommen.

Die Szene erinnert ein bisschen an den berühmten und vielzitierten Ruhrpott-Film Bang Boom Bang aus dem Jahr 1999. Darin brechen zwei Gangster in eine Speditionsfirma ein, schweißen einen Tresor auf und weil beim Zuschlagen der Tür der Finger eines Täters im Inneren des Tresors zurückbleibt, nehmen sie das Gehäuse kurzerhand mit, in dem sie es mithilfe einer an einem Auto befestigen Kette aus dem Fenster im ersten Stock zerren.

Der Fall, der sich jetzt in Hamburg erreignet hat, ist ein bisschen weniger spektakulär. Dort wurde kein Finger abgetrennt und der Tresor hat auch kein Loch in die Wand gerissen.

Doch genau wie bei Bang Boom Bang wurde der Tresor von den Tätern aus dem Fenster geworfen. Und ähnlich wie in der filmischen Vorlage müssen die Täter einen Tipp bekommen haben, dass in dem Objekt, in das sie eingebrochen sind, viel Geld zu holen ist.

90.000 Euro, so berichtet es das Hamburger Abendblatt, sollen die Täter beim Einbruch in das Zollfahndungsamt in Hamburg-Rahlstedt erbeutet haben. Ein Polizeisprecher wollte zur Höhe der geraubten Summe nichts sagen, bestätigte aber , dass die Täter wohl gezielt handelten: "Es deutet darauf hin, dass es keine spontane Geschichte war."

Die Beute stammt aus der sogenannten Vermögensabschöpfung - dabei wird illegal erwirtschaftetes Vermögen, also Gewinne aus kriminellen Geschäften, beschlagnahmt.

Täter hatten womöglich Informationen über die Alarmanlage

Die Unbekannten müssen nach ersten Erkenntnissen zwischen dem frühen Samstagnachmittag und Sonntagvormittag in das Gebäude eingestiegen sein. Sie hebelten ein Fenster im ersten Stock auf. Aus einem Büro im zweiten Obergeschoss nahmen sie dann den Tresor mit, der an der Wand befestigt war. Auch in ein Büro im ersten Stock drangen die Täter ein - ob dort etwas gestohlen wurde, ist noch unklar.

Der Einbruch soll in einem Gebäude geschehen sein, in das ein Teil des Zollfahndungsamts wegen einer Renovierung ausgelagert ist. Die Einbrecher sollen demnach genaue Informationen über die Alarmanlage gehabt haben. Bisher haben die Ermittler keine Hinweise auf Verdächtige.

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