Süddeutsche Zeitung

Nordrhein-Westfalen:Schwein gehabt

Als eine Frau in Hagen nach Hause kommt, wird sie schon erwartet: von einem Wildschwein. Später macht es sich das Tier noch auf dem Sofa gemütlich. Die Polizei kann helfen - und rät zur Vorsicht.

Etwas erschöpft, aber wohl zufrieden grunzend hat es sich ein Wildschwein auf ihrer Wohnzimmercouch gemütlich gemacht - was eine Frau aus Hagen erlebte, klingt fast zu verrückt, um wahr zu sein. Selbst die Polizei versichert in ihrer Mitteilung über den Fall sicherheitshalber, dass es "kein Scherz" sei: Als die 39-Jährige am Freitag zur Mittagszeit ihre Haustür aufschloss, habe sie einem ausgewachsenen Wildschwein gegenüber gestanden, das ihr sein Hinterteil entgegenstreckte.

Schnell schloss die erschrockene Frau die Tür wieder und rief die Polizei. Als eine Streifenwagenbesatzung vor Ort eintraf, hatte die etwa 60 Kilogramm schwere, stattliche Bache bereits die Inneneinrichtung verwüstet und es sich danach auf dem Wohnzimmersofa bequem eingerichtet. Vermutlich sei das Tier über eine offene Terrassentür in die Wohnung gelangt, kombinierten die Beamten. Als diese zufiel, saß das Schwein in der Falle.

Wildschweine könnten "niedlich aussehen", aber auch "sehr gefährlich" werden, warnte die Polizei. Nicht zuletzt deshalb riefen sie einen Jäger zu Hilfe, um das Tier stressfrei in die Freiheit zu locken. Letztlich trollte sich der Schwarzkittel und fand seinen Weg unverletzt zurück in die Natur. Bei Wildschweinen, so klären die Polizisten schließlich noch auf, kommt in Frühjahr der Nachwuchs zur Welt. "In dieser Zeit schützen sie ihre Jungen vor Feinden. Nähern Sie sich Jungtieren nicht, sondern halten sie Abstand", raten die Beamten. "Und falls eines in Ihrem Wohnzimmer auftaucht ... dann rufen Sie die Polizei."

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SZ/dpa/jael
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