Sie hatte es schon geschafft. Sie hatte zwei Taschen gepackt, die blauen von Ikea, hatte alles reingeschmissen: Sommerkleider im März, irgendwelche Kontoauszüge. "Ein totales Durcheinander", sagt sie. Aber sie wollte nur weg. Weil sie es nicht mehr hören konnte, dass sie nichts wert sei, dass sie sich gehen lasse. "Rindviech", das war noch eines der netteren Wörter, mit denen ihr Mann sie beschimpfte. Und weil sie nicht mehr mitansehen wollte, wie ihr Mann mit anderen Frauen am Telefon flirtete. Wie er in der Tür zum Bad stand, immer so schrecklich gut drauf, und sich schick machte - für eine andere.
Beziehung und Narzissmus:Ich komm zu dir zurück
Er betrügt sie, verachtet sie, beschimpft sie: Nach Jahren findet Katharina Reiser die Kraft, ihren Mann zu verlassen. Dann kommt Corona - und sie hat mehr Angst vor dem Virus als vor ihm. Sie geht also wieder nach Hause.
Von Lisa Schnell
Lesen Sie mehr zum Thema