Süddeutsche Zeitung

Gummersbach:Lkw rammt Bus mit 40 Schulkindern

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In Gummersbach ist ein Lkw frontal mit einem Schulbus zusammengestoßen. Beide Fahrer und mindestens ein Kind sind schwer verletzt. Die Ermittler rätseln noch über die Ursache des Unfalls.

Die Fahrt zur Schule wurde zum Alptraum: Ein mit 40 Kindern und Jugendlichen besetzter Schulbus ist am Freitagmorgen in Gummersbach bei Köln frontal mit einem Lastwagen zusammengestoßen. Beide Fahrer erlitten lebensgefährliche Verletzungen, ein Kind kam mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus. Die anderen Schüler im Alter von neun bis 17 Jahren seien mit einem leichten Schock oder kleineren Blessuren davongekommen, sagte ein Polizeisprecher.

""Überall weinten Kinder"

Ein Großaufgebot von rund 200 Rettungskräften war im Einsatz. Der Unfall ereignete sich vor Unterrichtsbeginn um 7.35 Uhr. Der Bus hatte die Schüler in umliegenden Ortschaften abgeholt und sollte sie zu einer Waldorfschule bringen. In einer Kurve kam dem Bus auf seiner Fahrspur plötzlich der Lastwagen entgegen. Bei dem heftigen Aufprall wurden die Vorderteile der beiden Fahrzeuge völlig zerstört.

Die Unfallursache war zunächst unklar. Ein Sachverständiger soll klären, warum der 68 Jahre alte Lastwagenfahrer auf die Gegenfahrbahn geriet.

Als die ersten Feuerwehrleute am Unfallort eintrafen, bot sich ihnen ein chaotisches Bild: "Überall weinten Kinder und riefen: Ich will hier weg", sagte Einsatzleiter Frank-Peter Twilling der Nachrichtenagentur dpa. "Wir mussten den Busfahrer mit schwerem hydraulischen Gerät und einer Rettungsschere aus dem Wrack befreien." Ein Hubschrauber flog den 44-Jährigen in ein Krankenhaus. Zuvor hätten Mitarbeiter einer Stahlfabrik, die sich neben dem Unfallort befindet, den 68 Jahre alten Lastwagenfahrer aus seinem Führerhaus geborgen, berichtete Twilling. "Es ist ganz toll, wie die Firmenmitarbeiter gehandelt haben. Sie haben auch bei mehreren Kindern Erste Hilfe geleistet und uns Räume zur Verfügung gestellt."

Hotline für besorgte Anwohner

In einer Fabrikhalle untersuchten Notärzte alle Kinder und Jugendlichen. Auch sechs Notfallseelsorger waren im Einsatz. Sie betreuten die geschockten Schüler, die nach und nach von ihren Eltern abgeholt und nach Hause gebracht wurden.

Der Oberbergische Kreis hatte unmittelbar nach dem Unfall eine Hotline für besorgte Angehörige eingerichtet. "Die Leitungen glühten", sagte ein Sprecher. Stunden später luden zwei Kräne die Unfallfahrzeuge auf Tieflader und transportierten sie ab. Der Bus und der Lastwagen werden nun von Spezialisten untersucht.

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dpa/grc
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