Güterzug stürzt auf Slum-Hütten:Viele Opfer bei Zugunglück in Kenia befürchtet

Güterzug stürzt auf Nairobis Kibera Slum

Im Kibera-Slum wohnt laut Schätzungen eine Viertelmillion Menschen.

(Foto: dpa)

Hütte an Hütte, dicht an dicht: In Kenia ist ein Güterzug entgleist und mitten in einem Slum der Haupstadt Nairobi umgestürzt. Die Bergungsarbeiten gestalten sich wegen der engen Bebauung schwierig. Doch womöglich hatten die Bewohner der zerstörten Hütten Glück: viele waren offenbar zum Zeit des Unglücks in der Kirche.

In Kenia ist ein Güterzug entgleist und auf mehrere Hütten in einem Slum der Hauptstadt Nairobi gestürzt. Der Zug war auf dem Weg nach Uganda. Das berichtet das kenianische Rote Kreuz und twitterte, dass es befürchte, eine "große Zahl" von Opfern sei in den Trümmern eingeschlossen. "Die Bergungsarbeiten sind im Gange", sagte der Polizeichef von Nairobi, Benson Kibue, der Nachrichtenagentur AFP. Bisher könne er die Zahl der Verletzten nicht nennen. Der Journalist Isaac Ongiri von der Zeitung Daily Nation Newspaper schreibt, wegen der dichten Bevölkerung sei es für die Polizei nicht leicht, zu den Verschütteten vorzudringen.

"Wir haben sechs Menschen geborgen", sagte Feuerwehrmann Johnson Maina nach dem Bericht auf Daily Nation Newspaper. "Sie konnten sich nicht bewegen, aber wir haben es geschafft sie auszugraben und zu retten." Aufgrund der Weihnachtsferien könnte die Zahl der Toten geringer ausfallen, als zunächst befürchtet. Viele seien laut lokalen Berichten in der Kirche oder in ihren Heimatdörfern gewesen. "Bisher haben wir keine Berichte über tatsächlich vermisste Personen erhalten", sagte das Rote Kreuz der AFP.

Lokale Berichterstatter gaben nach Angaben des britischen Senders BBC an, dass ein Tankwagen auf den Gleisen leicht entflammbares Material verliere. Der Slum Kibera ist eines der größten Elendsviertel in Afrika. Nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation lebt dort schätzungsweise eine Viertelmillion Menschen. Der Verkehrsminister gab nach Daily Nation Newspaper an, den Slumbewohnern sei abgeraten worden, zu nah an die Gleise zu ziehen: "Wir haben die Leute immer gewarnt, zu viel zu riskieren. Sie müssen wegziehen, wir können nicht mit solchen Desastern nicht weitermachen", wird er zitiert.

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