Gruppenvergewaltigungen:Erster Angeklagter legt Geständnis ab

  • Der Prozess um die Vergewaltigung von Schülerinnen hat am Freitag am Essener Landgericht begonnen
  • Die fünf Angeklagten im Alter von 16 bis 23 Jahren sollen insgesamt sieben Schülerinnen sexuell genötigt haben.
  • Ein 20-Jähriger hat vor Gericht bereits ein Geständnis abgelegt. Er schäme sich für seine Taten.

Im Prozess um eine Serie von Gruppenvergewaltigungen im Ruhrgebiet hat einer der fünf Angeklagten ein Geständnis abgelegt. "Ich stehe zu meinen Taten und möchte mich in aller Form entschuldigen", ließ der 20-jährige Gelsenkirchener über seinen Verteidiger zum Verhandlungsauftakt am Freitag vor dem Landgericht Essen erklären. Darüber hinaus bot er allen betroffenen Schülerinnen ein angemessenes Schmerzensgeld an. Er schäme sich für seine Taten.

Der Prozess wird in weiten Teilen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden - aus Rücksicht auf die teils minderjährigen Opfer. Die Staatsanwaltschaft wirft den fünf 16 bis 23 Jahre alten Deutschen Übergriffe in wechselnder Beteiligung auf insgesamt sieben Schülerinnen vor. In fünf Fällen soll es zu Vergewaltigungen gekommen sein. Laut Anklage verabredeten sich die Täter stets mit einzelnen Mädchen und fuhren dann mit diesen in abgelegene Waldgebiete oder auf Feldwege. Unter dem Vorwand, mal kurz telefonieren zu müssen, sollen sie ihnen das Handy abgenommen haben, ehe es zu sexuellen Übergriffen kam.

In einigen Fällen sollen die Opfer auch geschlagen und bedroht worden sein. Ein Mädchen, das sich erst weigerte, berichtete, dass sie in den Magen geboxt und an den Haaren gezogen wurde. Die Männer sollen damit gedroht haben, sie würden die Schülerin grün und blau schlagen und sie dann ins Gebüsch werfen. Während der Taten sollen die jungen Männer auch immer wieder Romani gesprochen haben, damit die Mädchen sie nicht verstehen.

Die jungen Männer aus Essen und Gelsenkirchen schienen sich sehr sicher zu fühlen. Selbst als einer aus der Gruppe schon in Untersuchungshaft saß, sollen sie im Januar noch zwei Taten begangen haben. Sie hatten sich ab November 2017 in Chatgruppen zusammengeschlossen, eine hieß "Scorpions MC". "Scorpion machen" hieß wohl: ein Mädchen vergewaltigen. In der Whatsapp-Gruppe tauschten sie Fotos von jungen Frauen aus und beratschlagten offenbar, welche von ihnen infrage kämen. Teilweise stritten die Männer wohl sogar darum, wer diesmal dabei sein durfte. Es gab zu wenige Sitzplätze für alle Interessierten.

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