Süddeutsche Zeitung

Prozess in Wuppertal:Gericht schickt jugendlichen Gruppenvergewaltiger ins Gefängnis

  • Im April 2018 hatten acht Jugendliche einer 13-Jährigen nach einem Freibadbesuch aufgelauert, sie in einen Wald gezerrt und dort sexuell missbraucht.
  • Sechs Täter wurden bereits im Oktober verurteilt, zwei weitere setzten sich nach Bulgarien ab und wurden an diesem Mittwoch bestraft.

Nach der Gruppenvergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens im nordrhein-westfälischen Velbert hat das Wuppertaler Landgericht einen weiteren jugendlichen Vergewaltiger verurteilt. Der 15-Jährige erhielt am Mittwoch zwei Jahre und neun Monate Jugendstrafe, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Ein weiterer, ebenfalls 15 Jahre alter Angeklagter kam wegen Beihilfe zur Vergewaltigung mit 15 Monaten Haft auf Bewährung davon. Beide hatten sich in ihre Heimat nach Bulgarien abgesetzt und waren dort festgenommen worden.

Beide legten Geständnisse ab. Das Gericht hielt ihnen zugute, dass dem Opfer damit eine erneute Zeugenaussage vor Gericht erspart blieb. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Sechs Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren hatte das Gericht bereits im vergangenen Oktober verurteilt. Die höchste Einzelstrafe waren vier Jahre und neun Monate Haft.

Die Jugendlichen sollen dem Mädchen im April 2018 nach einem Freibadbesuch aufgelauert, es in einen Wald gezerrt und dort sexuell missbraucht haben. Eine Spaziergängerin war eingeschritten, hatte das Geschehen gestoppt und das Mädchen in seine Obhut genommen. Die Täter ließen von dem Opfer ab und flüchteten.

Die Jugendlichen selbst hatten ihre Tat gefilmt. Die Aufnahme konnte auf dem Mobiltelefon eines Beschuldigten sichergestellt werden. Außerdem gab es DNA-Spuren, die Aussagen der Augenzeugin und des Opfers.

Das Mädchen hatte einen entscheidenden Beitrag zur Festnahme der Beschuldigten geleistet. Die 13-Jährige hatte auf Facebook nach einem der Jugendlichen gesucht und ihn schließlich auf einem Foto wiedererkannt. Mit der Aufnahme fahndete die Polizei nach dem Verdächtigen, auf dessen Handy die Polizei schließlich das Video der Tat sicherstellen konnte.

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SZ.de/dpa/ick/feko
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