Nach einem Grundwassereinbruch in einem chinesischen Bergwerk sind 153 Arbeiter unter Tage eingeschlossen. Der Schacht in der Stadt Linfen in der nordchinesischen Provinz Shanxi war am Sonntag überschwemmt worden. Am Montag versuchten Rettungsmannschaften weiter, zu den Verschütteten zu gelangen.
Ersten Untersuchungen der Behörden zufolge hatte sich in einem leerstehenden Bergwerk in der Nähe Wasser angesammelt, das in das neue Kohlebergwerk lief.
Nach Angaben von Behördenvertretern arbeiteten 261 Menschen in dem überfluteten Schacht, 108 von ihnen hätten sich retten können. Bei den meisten Eingeschlossenen handele es sich um Wanderarbeiter aus anderen Provinzen, sagte ein Helfer.
In die staatliche Zeche wurden zwischen 130.000 und 140.000 Kubikmeter Wasser gespült, berichtete das staatliche Fernsehen. Das entspricht 52 großen Schwimmhallenbecken.
Wie Sicherheitskräfte mitteilten, sei das Einströmen des Wassers in den Schacht mittlerweile gestoppt worden. Sechs Pumpen wurden installiert, die pro Stunde rund 300 Kubikmeter Wasser aus dem Schacht befördern. Zwei weitere Pumpen sollten im Laufe des Tages errichtet werden. Außerdem seien Spezialgeräte aus Peking und anderen Regionen unterwegs, hieß es. Im Vordergund stehe nun der Versuch, Frischluft in den Schacht zu pumpen.
Die Kohlebergwerke in China gelten als die gefährlichsten der Welt. Vor allem kleinere Zechen halten sich aus Kostengründen häufig nicht an die Sicherheitsvorschriften. Im vergangenen Jahr starben in chinesischen Kohlebergwerken mehr als 2600 Menschen. Das Land deckt mehr als zwei Drittel seines Energiebedarfs durch Kohle.