Süddeutsche Zeitung

Großbritannien:Resozialisierung bei den Royals

Vom Glasschneider zum Glasreiniger: Matthew Bell saß bereits wegen Einbruchs im Knast. Jetzt poliert er die Fensterscheiben von Prinz Charles.

Ein früherer Einbrecher putzt bei Prinz Charles (59) die Fenster. Matthew Bell sei auf dem neuen Anwesen des britischen Thronfolgers in Wales ohne jegliche Überprüfung angeheuert worden, berichtete der Daily Mirror .

Der königliche Haushalt wusste nicht, dass der 35-Jährige schon zweimal im Gefängnis saß. Einmal musste er wegen Einbruchs in den Knast, dann wegen eines Verkehrsdelikts.

Bell habe zwei Tage Fenster geputzt, bevor Charles und seine Frau Camilla das Anwesen bezogen, und dafür umgerechnet mehr als 1500 Euro bekommen. Nun plant der königliche Haushalt laut Zeitung, Bell jeden Monat anzuheuern. Der 35-Jährige hatte Anfang des Jahres eine Reinigungsfirma gegründet und war dann von einem Mitarbeiter des Prinzen kontaktiert worden.

"Ich habe einen absolut guten Job dort gemacht, nichts ist verschwunden", sagte Bell später. "Ich gehe nicht in Häuser und denke, dass ich 100 Pfund für den Fernseher bekommen könnte. Das liegt hinter mir."

Prinz Charles habe einmal betont, dass Straftäter eine zweite Chance bekommen sollten. "Nun hat er die Chance, mir diese zu geben." Ein Sprecher des Prinzen sagte, Bell sei "auf Basis eines Vertrages nach einer Empfehlung" eingestellt worden. Er sei die ganze Zeit überwacht worden.

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dpa/grc/hai
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